Verderbtes Geflüster

 

7.) Das Schicksal eines Theurgen... und Elias' Vermächtnis

Noch ist nicht alles ausgestanden - der finale Richtspruch steht bevor. Doch nicht nur jener, wie sich alsbald zeigen sollte.
Der König ist mittlerweile wieder zurück gekehrt, und Jadon versucht sich nicht nur darin, dem Welpen Ingvar zu helfen, der den Tod des gefallen Ahroun Morten kaum verkraftet... sondern kümmert sich auch um den Halbmond Valentin, dem eine ungleich unangenehme Rolle in den ganzen Geschehnissen zufiel.
 

Jadon wird ihn wohl mal darauf ansprechen, warum er so betrübt ist... ob es "nur" die Trauer um die Gefallenen ist, oder vielleicht etwas anderes...
Valentin mustert ihn auf die Frage hin erst einmal eine Weile lang... als müsste er sich selbst fragen, ob Jadon das wirklich interessiert oder ob es nur eine höfliche Nachfrage ist. Nach einer Weile meint er schließlich "Ich kann nicht vergessen, dass ich Elias in den Tod getrieben habe, dass ich nicht nur ein falsches Urteil fällte, nein... durch meine Hand kam er um. Diese Last lag so lange auf meinen Schultern, doch konnte ich sie einigermaßen tragen, indem ich mir einredete, ich würde mit meinem Schweigen zumindest ein anderes Leben schützen und bewahren.... jenes meiner geliebten Schwester. So lange hat dieser verruchte Theurg sie leiden lassen, so lange währte meine Hoffnung... Doch nun, da Magnus sie letztlich ebenso getötet hat, bleibt nur Lächerlichkeit angesichts meines Verhaltens zurück, Torheit... ein Narr war ich. Nun bin ich eine Säule, die andere tragen soll und sich selbst kaum mehr stützen kann, die Risse im Sockel wollen sich nicht mehr ignorieren lassen." Er spricht leise und hat den Kopf dabei gesenkt, als würde es ihn beschämen, diese Worte überhaupt auszusprechen. "Ich weiß, dass Magnus es nur zu gern sähe, würde ich endgültig brechen, schließlich hat er alles sehr geschickt eingefädelt. Ich weiß, ich habe Pflichten und Verantwortung, ich weiß, dass letztlich das Ruder herum gerissen wurde, im letzten Moment, und dass da noch... die anderen da sind... und doch fühle ich mich alleine, und die Last der Trauer... droht mich einfach zu ersticken."
Jadon wandert eine Weile mit seinen unwirklich wirkenden Augen zwischen den seinen umher... zuhörend, lauschend, und ihm das Gefühl vermittelnd, dass er das fragte, weil es ihn interessiert und nicht aus Höflichkeit heraus. Denn wenn er einst nicht ab kann, dann ist es geheucheltes Interesse. So legt er ihm nach einer Weile eine Hand auf die Schulter und drückt diese leicht... vorerst stumm und versuchend, nur durch seine Anwesenheit irgendwie Halt oder... eine Art Zuflucht zu vermitteln. "Die Risse im Sockel lassen sich vielleicht nicht mehr ignorieren... aber man kann ihn neu aufbauen, nachdem das Alte, was darauf stand und ihn belastete, fort schafft...", entgegnet er in seiner sonoren, dunklen Stimme, die momentan etwas samtweiches an sich hat. "Ich verstehe dich sehr gut... ich glaube, mir würde es nicht anders ergehen. Trauer zu bewältigen ist...." *zieht etwas die Brauen zusammen* "... nie leicht, es ist... wie ein ewiger Kampf, den man ausfechten muss, damit sie einen nicht übermannt und man... bewegungsunfähig wird. Aber... man kann diesen Kampf gewinnen... nur dann, wenn man sich nicht in sich zurück zieht und andere ausschließt. Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen, auch, wenn das ein viel benutzter Satz ist, so birgt er dennoch Tatsachen in sich... durch deine Zweifel und deinen Gram an dir selbst wirst du dich auf Dauer nur zermürben, bis es nichts mehr zu zermürben gibt und Magnus gewonnen hat." Er schüttelt leicht den Kopf. "Was du brauchst ist einen Ort... der dich ablenkt von alledem, der dir hilft... dich neu zu finden..." Er lächelt etwas. "Ich hätte es nicht geglaubt, dass mir das widerfahren würde, doch auch ich habe dies geschafft... hier, an diesem Ort. Nachdem meine Frau... und meine ungeborenen Welpen zu Gaia zurück gekehrt sind, dachte ich, ich würde... in der Trauer ersticken und könnte niemals wieder so etwas wie ein Licht sehen... ich dachte, ein Teil meines alten Selbst bleibt nun für immer verschüttet, doch ich irrte mich. Was nun vor dir steht ist eine gesunde Mischung aus meinem alten und einem neuen Selbst, und das ist auch das, was du tun solltest... dir ermöglichen, dich selbst wieder neu zu finden... und dir eine Chance für das Vertrauen in dich selbst geben."
Jadon: +man
Er sieht nach einer Weile etwas auf, sodass er Jadon unter ein paar weißblonden Strähnen hervor anblickt, die zum Teil den gleichen leichten, angedeuteten goldartigen Schimmer aufweisen wie die Zeichnung in seinem Fell... Nach einer Weile lächelt er unmerklich, aber dankbar - vielleicht, weil er womöglich etwas ganz anderes erwartet hatte als Worte des Zuspruchs. "Wissen ist eine eigenartige Sache, Prinz Jadon... manchmal trägt man so vieles davon und wendet es doch nicht an - oder vermag es nicht. So... wer sind die wahren Narren? Die, die Wissen und verkennen... oder jene, die nichts wissen, was sie verkennen könnten...?" Er schweigt kurz und atmet merklich durch, ehe er fortfährt. "Ich werde seinen Blick niemals vergessen können, den Geruch seines -" Er unterbricht sich, schüttelt den Kopf. "Es wird lange dauern, bis ich mich damit irgendwie... arrangieren kann. Bis ich akzeptier en kann, dass die Liste der Verluste einmal mehr gemehrt wurde, es einmal mehr misslang, zu beschützen, am Leben zu halten. Einen Ort, der mich ablenkt...? Hm. Vielleicht... frage ich den Fürsten, ob er eine Weile auf mich verzichten kann, sobald hier alles wieder... einigermaßen in seinen geregelten Bahnen läuft. Ich weiß zwar nicht, wohin ich gehen sollte, doch ein Ziel... ich glaube, ich hatte niemals eines, nur eine Richtung. Und zumindest weiß ich dieses Mal, wohin ich letzthin zurück kehren kann..." Er strafft seine Haltung wieder etwas, während er mehr oder minder laut nachdenkt, bevor er Jadon abermals ansieht, dieses Mal allerdings direkt. "Es freut mich, dass dir all die Wirren hier dabei halfen, über das hinweg zu kommen, was hinter liegt... erstaunlich, dass es selbst in dieser Geschichte ein paar Körner Gold zu finden gibt."
Jadon erwidert das Lächeln, während die Hand an seiner Schulter kurz auf und ab streicht und dann wieder dort verharrt... einfach, weil er weiß, dass Körperkontakt manchmal gut tun kann in solchen Situationen... auch für Menschlinge. "Ich würde eher sagen die, die wissen und verkennen...", entgegnet er noch auf seine Frage hin. "Eines Tages... wirst du damit leben können, Valentin. Auch, wenn der Schmerz vielleicht niemals vergehen wird, so wirst du es akzeptieren lernen..." Er nickt ihm noch aufmunternd zu, dabei versuchend, ihm irgendwie zu übermitteln, dass er das er das schaffen wird und an sich glauben soll. "Ich habe auch kein bestimmtes Ziel... Vater nimmt mich mehr oder weniger mit auf seinen Reisen. Ich würde dir anbieten, eine Weile mit mir zu reisen, aber... ich weiß nicht, was Vater dazu sagen würde... ich müsste ihn erst fragen - sofern du das möchtest."
Es scheint ihm auch nicht zu schaden, vielmehr legt er die eigene Hand kurz über Jadons, in einer Geste, die wohl seinen Dank für diesen Zuspruch und seine Mühen ausdrückt. Er lässt die Hand dann allerdings wieder sinken und hebt etwas abrupt die Brauen bei dem... Angebot... "Ich...? Ich soll mit euch reisen...? Oh..." Er scheint davon erst einmal reichlich überrascht zu sein und meint dann "Die Vorstellung, ich würde mit dem König selbst und seinem Sohn... ich glaube, darüber müsste ich nachdenken. Versteh mich nicht falsch - es ist nicht so, dass ich diese Ehre nicht zu schätzen wüsste, im Gegenteil - aber irgendwie... ich muss zugeben, der Gedanke macht mir etwas Angst, so sehr er mich auch reizen mag. Und wer weiß, ob ihr überhaupt noch lange genug bleibt, um mich mitnehmen zu können... ich meine, ich kann jetzt nicht einfach fort gehen und den Hof im Stich lassen... und vielleicht würden der Fürst oder dein Vater oder beide es gar nicht wollen..."
Jadon lässt dann auch die eigene Hand wieder sinken und lächelt unmerklich bei seiner Überraschung, es verschwindet jedoch rasch wieder. "Das ist wohl der Preis, den man... zahlen muss. Du bist nicht der einzige, der gewissermaßen "Angst" davor hat, mit einem aus der Albrecht-Linie... längeren Kontakt zu haben, wenn mans so nennen will..." Das leichte Heben der Mundwinkel wirkt betrübt, doch wie bei den meisten Dingen, die er aus dem Inneren offenbart, halten sie sich nicht lange. "Ich weiß auch nicht, wie lange wir noch bleiben werden. Aber sei dir gewiss, dass ich mich nicht beleidigt fühle oder dergleichen, wenn du es vorziehst allein zu reisen... in Ordnung? Ich verstehe das schon."
"Ich... glaube, ich meinte nicht, worauf du selbst anzuspielen scheinst. Es ist nur... dein Vater ist bereits aus der Entfernung bereits eine derartig... imposante Erscheinung und Persönlichkeit, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie es sein muss ständig mit ihm zu tun zu haben. Ihn gewissermaßen... auch anders kennen zu lernen als nur von der formellen Seite her. Und... ob er sich denn jedem preisgeben möchte...? Ich möchte euch nicht stören bei euren Reisen oder behindern, zwischen euch stehen... daher rühren meine Bedenken. Doch... das beste wird sein, wir richten einfach... die jeweiligen Anfragen an die Betreffenden. Und... nein. Nein, ich gehe nicht davon aus, du wärst beleidigt, wenn ich einen anderen Weg vorziehe... Solcherlei welpenhafte Reaktionen traue ich dir nicht zu." Er streicht sich kurz durch die Haare und meint dann "Ich denke, ich werde heute Abend nach der Versammlung... oder morgen früh mit Fürst Evenfrost darüber sprechen. Vielleicht eher... morgen früh. Ich bin so müde, und nach dem heutigen Abend werde ich es erst recht sein."
Jadon nickt leicht "Ich sagte ja auch... ich muss Vater erst fragen. Ich weiß nicht, ob er das möchte... wenn nicht, dann sei bitte nicht enttäuscht darüber, okay? Es wird sich dann sicher ein anderer Weg finden lassen." Er lächelt abermals und sieht dann zu den Gemächern. "Dann... ruh dich aus. Wenn du ein offenes Ohr benötigst... du wirst mich sicher finden, wenn du mich suchst."
Er schüttelte den Kopf und hob leicht abwehrend die Arme... "Nein, wo denkst du hin.... allein dieses Angebot bekommen zu haben ist bereits bei weitem mehr Ehre, als den meisten meines Alters und meines Ranges je zukam und zukommen wird.... so wäre ich bestimmt nicht enttäuscht, sollte es bei einem bloßen Angebot bleiben." Er folgt Jadons Blick kurz und nickt dann leicht. "Hab vielen Dank dafür... und für deine Worte. Bis... spätestens heute Abend." Er neigt den Kopf leicht vor ihm, bevor er sich schließlich umwendet und in Richtung seines Zimmers verschwindet


 

So verbringt Jadon wohl noch die restliche Zeit bis zum Abend... alleine, so er keine Gesellschaft sucht, denn offenbar ist der ohnehin geschrumpfte Hof weitgehend ausgelastet bzw. beschäftigt - zumindest bekommt man kaum jemanden zu sehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass man mehr als nur ein Auge auf Magnus werfen muss und so manche Dinge vorbereitet werden wollen... und so mancher auch lieber für sich selbst bleibt, um die jüngsten Geschehnisse zu verdauen. Als es dämmert, kommt allerdings allmählich wieder Leben ins Anwesen... man hört vermehrt Schritte in den Gängen, und ein, zwei Garou laufen in Lupus zum Richtplatz. Die Sonne, die beinahe den ganzen Tag über hinter einer Wolkenschicht verborgen gewesen war, hat nun bei ihrem Untergang nahezu freien Himmel, sodass sie diesen in feurigen Farben ein letztes Mal aufglühen lässt, bevor sie nach und nach hinter dem Horizont verschwindet.
Es dauert auch nicht lange, da steigt ein weithin schallendes Heulen auf... und ruft die Garou des Hofes auf, sich am Richtplatz einzufinden - ebenso wie es den Gästen freigestellt ist, dem ganzen beizuwohnen oder fern zu bleiben (auch, wenn von letzterer Möglichkeit wohl niemand ausgeht)
Jadon hätte jetzt nicht gewusst, wessen Gesellschaft er aufsuchen sollte... sicher, er wäre gern noch bei seinem Vater geblieben, aber er hat oft Hemmungen ihn zu sehr zu "belästigen", denn schließlich ist da immer noch der Gedanke in seinem Kopf, dass er vorrangig der König ist und nicht Vater... und so gibt es wohl noch so einige Sachen, die Albrecht über seinen Nachwuchs noch nicht weiß sowie es umgekehrt der Fall ist. So verweilt er in Gedanken noch bei Alyona und ihrer gemeinsamen Zeit, während das Brennen in seinem Inneren nur schwerlich nachlässt... es ist wie eine Glut, die nur vor sich hin glimmt und kaum denkt man an die Vergangenheit, entstehen kleine Stichflammen. Doch er hat gelernt, irgendwie damit umzugehen und er spricht Valentin nicht irgend einen Mut zu, den er selbst nicht besitzt. Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass er anderen eine Stütze sein kann, die ihm hilft ... die ihm ebenso hilft, sich nicht zu sehr auf seine eigenen Dinge zu konzentrieren. So scheut er Momente wie diesen, in denen seine Gedanken wieder in kürzlich vergangene Geschehnisse abschweifen, doch das Unterbewusstsein will die Dinge verarbeiten, auch wenn ihm das nicht so recht passt, sich ständig damit auseinander setzen zu müssen. Und erst das Heulen reißt den Sichelmond aus seiner Abwesenheit... dass seine Beine eingeschlafen sind, hat er nicht bemerkt. Etwas seltsam gehend und das Gesicht verziehend macht er sich auf den Weg zum Richtplatz... die Gedanken wieder auf aktuelle Geschehnisse richtend

Jadon: *schüttelt im Gehen etwas die Beine aus, bis es wieder geht... er will da nicht angeeiert kommen, hinterher denkt man noch der Prinz hätte sich in die Hose gemacht...... oder so*
Jadon findet es auf jeden Fall schon mal gut, dass Valentin mit darf... er hofft, er entscheidet sich auch dafür. Vielleicht können sie sich ja auch ein wenig gegenseitig helfen... unterstützen. Er mag ihn jedenfalls, auch wenn er anfangs dachte, er sei Schuld an der ganzen Misere... aber dass das nicht so ist, hat sich ja nun zur genüge rausgestellt
Als Jadon bei dem mittlerweile wohlbekannten Richtplatz eintrifft, ist beinah der ganze Garouanteil des Fürstenhofes in Crinos anwesend... auch ein paar der Blutsgeschwister sind dabei, vermutlich jene, die in irgendeiner Form als höher gestellt gelten oder irgendwelche besonderen Bezüge zu dem ganzen Geschehen oder den Getöteten haben. Dabei wird die Hierarchie der Anwesenden klar ersichtlich...
An der "Front" des Platzes, also an dem mittleren, mit Glyphen überzogenen Felsen des Steinkreises stehen Landuin und Leonhard, während an den weiteren Steinen Ragnar, Valentin und Seraphina stehen. Der Fürst und Albrecht fehlen noch, während man an einem Ende des Steinkreises die beiden Welpen Alva und Ingvar, beide in Lupus, erkennen kann... sie halten sich gewissermaßen im Windschatten jenes letzten Felsens, und ihre Haltung zeugt sowohl von Stolz, aber auch Unsicherheit und Neugier... offenbar waren sie noch nie bei einer solchen Angelegenheit dabei, sodass es für die beiden nun eine besondere Ehre darstellt, dieses Mal dem ganzen beiwohnen zu dürfen. Die Gruppe der Blutsgeschwister befindet sich am anderen Ende des steinernen Halbkreises... hält aber bei weitem mehr Abstand zu dem gesamten Richtplatz als die Welpen. Man sieht dem Prinzen entgegen, hier und dort kann man ein Nicken erkennen, eine leichte Verneigung... es ist wahrlich ein kläglicher Rest an Garou, der diesen Hof noch stellt; und wären die Blutsgeschwister nicht anwesend, so würde das ganze eher den Eindruck eines kleinen Rudels erwecken.

Eine beinah gespenstische Stille liegt über dem Platz, und die eigentümliche Atmosphäre, als dürfe man hier nur Worte sprechen, die wirklich von Belang sind, hat sich deutlich verstärkt. Eine leichte Spannung liegt in der Luft, eine etwas nervös machende Stimmung wie in einem Gerichtssaal, in dem man als Angeklagter der Dinge harrt, die da noch kommen mögen. Die Glyphe der Litanei auf dem Hauptfelsen glüht in einem rötlichen Violetton deutlich vor sich hin, während auch die anderen Glyphen auf diesem und den anderen Felsen sacht schimmern, sodass nicht nur der Sonnenuntergang den Schnee in aufglühendem Licht glitzern lässt, sondern der Glyhenschimmer gar ein undeutliches Leuchtfeld um den Platz zieht... und die Pelze und Gesichter der Anwesenden beinahe in angedeutete Bluttöne taucht.
Landuins Pelz ist im Gesicht, an den Armen und Läufen mit geheimnisvollen Mustern überzogen, die den Theurgen fern wirken lassen, mystisch, unerreichbar - das durchdringende, kristallklare Strahlen in den laubgrünen Augen verstärkt diesen Eindruck. Leonhard trägt eine Klaivenscheide auf dem Rücken, aus der man einen reich verzierten Griff ragen sehen kann... er und auch die anderen Garou bis auf die Welpen tragen zudem eine einfachere Zeichnung im Gesicht, die ihre Blicke zu intensivieren scheint, ihnen eine schwere Ernsthaftigkeit verleiht - und sie als Einheit auszeichnet. Ragnar sieht man indessen den Kriegsherren an - sowohl seine Unterarme als auch die Läufe werden von kunstvollen Schienen umfasst, und er trägt einen Helm gleicher Machart, der ihn auf eine seltsame Art und Weise gefährlich, aggressiv wirken lässt. Sie alle stehen unbewegt an ihren Plätzen... und scheinen zu warten.

Wenig später hört man schließlich ein leises Klirren und Scheppern, als der Fürst und Albrecht auftauchen... beide ihrerseits in Crinos und in ihrem Einherschreiten... wahrhaftig ein Bild von Herrschern. Albrechts gewaltige Kriegsgestalt trägt auch in dieser Form noch den breiten Gürtel mit dem blauen Tuch, die Armschienen, die Schulterplatten, ein kleines "Amulett" und natürlich die Silberkrone sowie Solemn Lord...
Evenfrost hingegen, der in seiner Größe nicht an den König heran reicht - was wohl nur sehr wenige Garou tun - bleibt dennoch auch neben ihm im direkten Vergleich von kampfgestählter, herrschaftlicher Gestalt. Auch er trägt die Zeichnung der anderen Garou im Gesicht, die wuchtigen Armschienen und den Gürtel, den Jadon bereits einmal an ihm gesehen hat... und wirkt durch sein Auftreten um einiges präsenter, als er es bereits durch die muskelbepackte Erscheinung tut. Zwischen den beiden Herrschern schreitet ein Menschling einher... hager, langbeinig, hochgewachsen. Magnus, in einer schlichten, dunkelgrauen Robe, während die Flut seiner langen, silbergrauen Haare mit den dunkelgrauen und weißen Strähnen im Takt seiner Schritte leicht hinter ihm herweht. Er hat die langfingrigen Hände auf dem Rücken und wirkt so ruhig, als würde man ihn zu einem Picknick geleiten und nicht zu seiner Verurteilung... der unangenehme, hellgelbe und verzehrende Blick geht reihum durch die Anwesenden und veranlasst ihn zu einem unmerklichen Lächeln. Er lässt sich ohne weiteres von den beiden höchstrangigen Ahroun auf den Platz bringen, wobei die Welpen und die Blutsgeschwister deutlich zurück weichen - bis auf Ingvar, der in einer lautlosen Geste die Zähne fletscht und das Nackenfell sträubt. Doch er rührt sich sonst nicht weiter, sondern beobachtet nur, wie Magnus auf die Steinplatte tritt und somit nun für alle gut sichtbar im Mittelpunkt steht

Jadon erwidert das Nicken, bis er dann schließlich selbst in Crinos wechselt... eine fließende, anmutige Bewegung gepaart mit einer seltsamen, urtümlichen Wildheit, die wohl allen Lupi zu eigen ist - bei ihm aber besonders ausgeprägt ist, so dass sich die Male des Wolfes selbst in seiner Menschengestalt deutlich abzeichnen. Der federnde, schreitende Gang hat etwas selbstsicheres gewonnen wie auch etwas unmissverständlich herrisches; das aber nicht übertrieben, sondern seinem Rang angemessen wirkt - jedoch deutlich spürbar ist, dass es sich im Laufe der Zeit immer mehr und mehr ausprägen wird. Die Armschienen, von einer Art wuchtiger Eleganz gezeichnet, bleiben auch in der Kriegsgestalt erhalten, so dass die tiefroten Rubine, die darin eingearbeitet sind, deutlich an der hellen Gestalt hervorstechen. Die Narben über seinem linken Auge, die einst Tristan schlug, sind inzwischen hart und haben sich leicht hervorgehoben, so dass sie in dem Wolfsgesicht gut erkennbar sind. Er sucht sich einen Platz, an den er sich stellen kann und verschränkt dann die Arme. Sein Blick gleitet durch die Anwesenden, und ihn betrübt es, dass nur noch so wenige übrig sind... er wünschte, er könnte irgend etwas dagegen tun; doch woher soll man schon einfach so Garou hernehmen. Er schenkt Valentin ein leichtes Lächeln, als er diesen sieht, dann blickt er zum ankommenden Vater samt Fürsten und Magnus. Es erheitert ihn, wie sehr er krampfhaft versucht, sich nichts anmerken zu lassen... Der Sichelmond tut jedoch nichts weiter außer bei seinem Anblick missmutig die Ohren zurück zu legen, während ein goldenes Huschen über seine Augen flirrt. Nichts an ihm bewegt sich, bis auf die lange, halb zusammengefasste Nackenmähne, deren Spitzen sich ab und an leicht im Wind bewegen. Schweigend wartet er darauf, was nun kommen wird... und wie das Urteil ausfallen wird
Jadon .oO(hätte er nicht bereits schon so viele Garou auf dem Gewissen, hätte ich versucht, ihn irgendwie... zu retten, zu reinigen oder.... weiß der Falke was. Es ist nur wieder ein verschwendetes Leben... zum Wyrm noch mal. Ja, zum Wyrm... wärst du doch nur nicht so schwach gewesen, Magnus. Doch nun.... zu spät.)
Als der Fürst und Albrecht den Richtplatz betreten haben, verneigen sich alle Anwesenden tief und verharren so, während sie Magnus auf der Steinplatte "abstellen"... vielmehr in eine knieende Position bringen, wobei man ein leises, steinernes Knarzen hört, als wäre irgend etwas eingerastet. Vielleicht trifft das auch zu - auf jeden Fall scheinen der Fürst und Albrecht die Platte für sicher zu befinden und keine Ausfälle seitens Magnus zu befürchten, denn sie nehmen nun ihren Platz an dem Hauptfelsen ein, wo Landuin und Leonhard weichen. Als die beiden herrschenden Ahroun sich den Anwesenden zudrehen, richten sich diese auf ein kurzes aufforderndes Brummen des Fürsten hin wieder auf, und dann tritt Leonhard vor.
"Ich eröffne diese Versammlung in meiner Funktion als Oberster Richter am Hofe von Fürst Andor Evenfrost, Ard Brade seiner Majestät Alrhyan Jonas Albrecht Morningkill - bis auf unsere Gäste und die Welpen sind alle anwesenden Garou Schuldige und Richter zugleich. Magnus Zwiegeflüster, du wirst für deine Taten heute hier vor und von uns zur Rechenschaft gezogen werden."
Er macht eine kurze Pause, in der er den Theurgen unverwandt aus seinen eisigen, hellblauen und irgendwie an Eiszapfen erinnernden Augen fixiert, bevor er fortfährt.
"Landuin Morgenhell, wolfsgeborener Theurg und Athro aus dem langen Haus des Mondes, Valentin Ewigmut, menschengeborener Philodox und Pflegling aus dem langen Haus der Sonne sowie ich selbst, Leonhard Winterstolz, lupusgeborener Philodox und Adren aus dem langen Haus des Mondes haben uns nach Absprache mit Fürst Evenfrost darüber beraten, wie wir mit dem hier anwesenden Wyrmbehafteten verfahren könnten... doch nicht ich werde es sein, der ein endgültiges Urteil fällt. Ewigmut, tritt vor und führe dieses Verfahren weiter - und bringe es zu einem Ende."
Er wirft einen langen Blick zu Valentin, der seine Überraschung in den ersten Momenten nicht so recht verbergen kann und beinahe etwas zusammen zuckt - ein geübtes Auge kann erkennen, wie sehr er darum bemüht ist, hier Haltung zu bewahren, während ihn seine Müdigkeit, die mehr von innen denn von außen kommt, offenbar in die Knie zwingen will.
Er regt sich für einen Augenblick nicht... ein Augenblick, indem ihn Magnus mit seinem schmalen, spöttisch-mitleidigen Lächeln anstarrt und den Blick nicht mehr von ihm nimmt. Valentins Augen unter der Zeichnung in seinem Gesicht werden schmal, und er verkrampft sich etwas, während ein leichtes Zucken durch seine Lefzen geht... doch dann wird seine Miene zu einer eisernen Maske, und er nimmt sowohl Kopf als auch Schultern etwas zurück, sodass sich seine Haltung aufrichtet und strafft. Auf diese Weise nimmt er nun den Platz Leonhards ein, das verwirrende Starren Magnus' übergehend.

"Es ist nicht mehr notwendig, eine Anhörung zu führen", beginnt er etwas rauh. "Zwiegeflüster hat bereitwillig alles gestanden und berichtet, weswegen... auch immer man ihn gefragt hat." Er macht eine kurze Pause und atmet sichtbar durch, bevor er mit etwas kräftigerer Stimme fort fährt. "Länger als ein Mondenjahr hat er bereits sein Unwesen getrieben - begonnen hat es mit dem kleineren der Wolfsrudel, die einst hier lebten. Es waren die Blutsgeschwister und Gefährten unserer Lupi, die er nach und nach verschwinden ließ. Um sie zu schänden, zu quälen, zu töten - zu opfern. Wir wissen, einst tanzte Zwiegeflüster mit dem Harano und litt immer wieder unter seinem Griff - es war kein großes Geheimnis. Alle des Hofes hier wissen, wie sehr er darunter litt, wie oft ihn diese Tatsache daran hinderte, uns zur Seite zu stehen. Hinzu kam die Tatsache, dass es ihm aufgrund einer Verletzung nicht mehr möglich ist, Nachkommen in die Welt zu setzen - ein zusätzliches schweres Los, nachdem der bis dato einzige vorhandene Sohn kurz nach der Geburt verstorben war. Doch letztlich fand er einen Weg, um sich von der Last der Trauer zu befreien: er ging einen Pakt mit einem Diener des Wyrm ein, und für einen immensen Blutzoll sollte er davon Ruhe haben; und sollte es ihm gar gelingen, das Haus zu fällen und vielleicht den ein oder anderen für die Armee des Wyrm zu gewinnen... so würde er die Chance auf eine eigene Familie erhalten."
Jadon muss unwillkürlich daran denken, was er in der Hütte gesehen hat... all die Verstümmelten mit den entstellten oder fort genommenen Genitalien, die ausgeweideten Schwangeren. Es war wohl Neid auf das Leben... das sie trugen oder geben konnten.
"Und so begann er, Intrigen zu stricken, jeden einzelnen des Hofes langsam aber sicher unter seinen Bann zu stellen, zu beeinflussen. Er zerriss die Bande des Hauses, indem er nach etlichen Blutsgeschwistern nun auch vereinzelt Garou zu Fall brachte, entweder sie verschwanden oder aber sie fielen durch unvermittelte Angriffe von gewaltigen wyrmischen Kreaturen. Ich muss euch kaum all die Dinge in Erinnerung rufen, die geschehen sind... Es waren sechs Wölfe, 13 menschliche Blutsgeschwister und 7... nein, 8 Garou, die durch Magnus Zwiegeflüster umkamen."
Er lässt diese Zahlen kurz so stehen, und betroffenes Schweigen lastet auf dem Platz. Noch immer "ruht" Magnus Blick auf dem jungen Philodox, der unmerklich das Nackenfell gesträubt hat und in der Kraft seiner Stimme wieder etwas nachlässt.
"Ein besonders tragischer Fall war auch der Fall von Elias Letztgesang... den wir bereits letzthin aufgeklärt haben..." Er senkt den Blick und schweigt eine Weile lang, und man hört das leise Knirschen seiner Zähne.
"Zwiegeflüster. Du tätest gut daran, dein Gestarre endlich zu beenden", meint er im nächsten Moment etwas mühsam, woraufhin der Theurg nur sacht eine Braue hebt, schließlich aber mit einem leichten Schulterzucken beiseite sieht, als wolle er sagen: wenn es das weiche Jüngelchen nicht erträgt, dass man seinen Blick auf es legt...
Es folgt ein gedehntes Ausatmen seitens Valentin, dann hebt der Halbmond den Blick wieder.
"Elias hat uns eine Achtung vor dem Leben gelehrt, die wohl niemand auf eine solche Weise je erfahren durfte. Er hat uns Gnade gelehrt, die Härte, die ihr innewohnen kann... und Güte. Er würde nicht wollen, dass man Magnus tötet, uns so sieht mein Urteil nicht vor, dass Magnus Zwiegeflüster stirbt."
Die letzten Worte hat er laut und deutlich gesprochen und lässt dann wieder ausreichend Zeit dafür, damit sich diese Bemerkung setzen kann.... die Unruhe in die Reihen der Anwesenden bringt. Ein ungläubiges Raunen geht durch die Reihen der Blutsgeschwister, und man hört ein geknurrtes, halb verhaltenes und eindeutig vorwurfsvolles "Valentin....!!" von Ingvars Seite; und auch so mancher Blick der anderen Garou scheint den Halbmond zu treffen. Nur der Fürst, Landuin und Leonhard wirken völlig unbewegt - und selbstsicher in dem Vertrauen, dass sie offenbar in den Pflegling setzen

Jadon verneigt sich ebenso wie alle anderen vor dem Fürsten und vor seinem Vater, und nachdem er sich wieder aufgerichtet hat, beginnt seine Rute etwas umher zu zucken... da er eine gewisse, innerliche Aufregung nicht verbergen kann. Erst lauscht er Leonhards Worten, und als dieser Valentin dazu aufruft, das Angefangene zu Ende zu bringen, nickt er Valentin aufmunternd und bekräftigend zu. Er hat ebenso Vertrauen in die Fähigkeiten des jungen Philodox, und ein Schubs in kalte Wasser kann manchmal wahre Wunder bewirken... und ist auch manchmal einfach die beste Medizin. Es ist wohl in etwa, als müsse man aufs Pferd wieder aufsteigen, nachdem man hinunter gefallen ist, und nun richtet er seine Aufmerksamkeit auf den Halbmond. Hin und wieder spielen seine Ohren etwas, neben dem gelegentlichen Zucken der Tasthaare die einzige Regung an dem Sichelmond, die er zu erkennen gibt. Als er dann allerdings mit anhört, wie viele Opfer dieser........ "Sichelmond" auf dem Gewissen hat, knirscht er kurz mit den Zähnen und schließt die Augen. So viele... so viele waren es? Er hatte ja gewusst, dass es viele waren, aber... nicht *so* viele. Die Büschel über den Augen ziehen sich etwas zusammen, als er hörbar ausatmet.... zum Wyrm noch mal, welch unglaubliche Verschwendung von gesundem Leben. Mehr als eine Schande war das... es war, als würde man einem Verhungernden das Brot aus der Hand reißen, um es einfach fort zu schmeißen. Gaia musste sich nicht anders fühlen... und auch, wenn selten starke, negative Emotionen in ihm aufkeimen, so beginnt er zu spüren, wie sich ein beißender Hass gegen Magnus entwickelt... wie sich tiefste Verachtung formt und auf ihn richtet. Und als Valentin schließlich sein Urteil verkündet.... da klappt ihm einfach schlicht und ergreifend der Kiefer hinunter, sowie seine Augen kugelrund und groß werden. Wie bitte??! Dieser Bastard soll auch noch geschont werden?! Er glaubt, sich verhört zu haben... ein scharfes Einatmen ist allerdings momentan alles, was er verlauten lässt, ehe er die Augen verengt und etwas mit den Klauen spielt
Jadon: *empfindet auch keinerlei "Mitleid" für seine Zeugungsunfähigkeit... das ist keine Entschuldigung für seine unglaublichen Taten... Meti und andere Garou teilen das gleiche Schicksal, machen die vielleicht so was?*
Valentin fährt ungerührt angesichts der Reaktionen der Anwesenden fort...
"Magnus Zwiegeflüster, bist du bereit, dein dir zustehendes Urteil anzunehmen?"
Der Theurg begegnet abermals dem Blick des Pfleglings bei der Frage, scheint ihn mit seinen gelben Augen regelrecht auseinander nehmen und durchleuchten zu wollen. Wieder in das unverwandte Starren von vorhin verfallend, antwortet er nach wie vor ruhig, doch gedehnt "Ja, ich bin durchaus bereit dazu, anzunehmen... was auch immer du dir dieses Mal ausgedacht hast, Halbmond. Lass mich und die anderen hier ruhig hören, wie du deiner Aufgabe einmal mehr... hm, nachkommst."
Valentin kümmert sich nicht um diese Spitze... sondern wirft stattdessen einen längeren Blick zu Landuin, zeichnet offenbar irgendein Zeichen, vielleicht eine Glyphe in die Luft... und der Athro nickt nur leicht, setzt sich dann in Bewegung und geht auf Magnus zu, der nun die Augen etwas schmälert. Der nach wie vor zu magere Crinos bleibt vor dem Knieenden stehen und breitet dann leicht die Pranken aus, während sein Blick abwesend wird, beinahe etwas leer... sein Wirken ist hauptsächlich auf der Gefühlsebene spürbar, und nur das Aufleuchten der Zeichen in seinem Fell macht sichtbar deutlich, dass hier etwas im Gange ist. Zu spüren ist es bei weitem deutlicher, als sich seine Geisterkraft ballt, sich um Magnus legt wie eine unsichtbare Glocke... die nach längerer Zeit durch ein gelegentliches, knisterndes Zucken in der Luft angedeutet sichtbar wird. Die Kuppel aus schierer Energie hält den anderen Theurgen fest - der dem Gesichtsausdruck nach durchaus dagegen hält, soweit es ihm möglich ist - und scheint gleichzeitig den Todesgürtel zu teilen, zumindest beginnt es über Magnus zu flirren, und langsam... scheint dort die stoffliche Wirklichkeit mit jener hinter dem Todesgürtel zu verschmelzen, sich zu einen - bis sich offenbar eine Art Tor öffnet. Und nach und nach sieht man in dem Portal ein Bild, das deutlicher und deutlicher wird, sieht, was dahinter liegt...
... und so wird ein mächtiger, silbriger Mondpfad ersichtlich, so breit wie eine mehrspurige Autobahn... der geradewegs auf ein gewaltiges Tor aus Silber und schwarzem Eisen zuführt. Es ist im Grunde genommen völlig dunkel hier, nur das schimmernde Licht des Mondpfades und des Silbers in dem Tor erhellen die umbrale Nacht - und auch hinter dem Tor liegt ein silbriges Leuchten in der Luft, als würden sich dahinter ganze Seen davon befinden. Vor dem Tor ruht eine gewaltige Hundebestie, höher als ein Crinos in der Schulter, die an den Cerberus der griechischen Mythologie erinnert - so hat auch diese Kreatur drei Köpfe. Einer sieht aus wie jener eines gewöhnlichen Hispos mit Augen, in denen sich ständig irgendwelche Dinge abzubilden scheinen, die gar nicht da sind... der mittlere Kopf sieht aus wie jener eines Tänzers, pechschwarz, mit fledermausartigen Ohren, giftgrünen Augen und baalsfeuerartigem Atem, während der letzte Kopf cybernetisch wirkt... und ganz aus schwarzen Stahl zu bestehen scheint. Jeder der drei Hälse trägt ein silbernes Halsband, während der Cerberus auf einem gewaltigen Haufen gespenstischer, zerkauter Knochen liegt. Als hätte ihn irgend etwas aufgeschreckt, heben sich abrupt alle drei Köpfe und scheinen geradewegs die Versammelten anzustarren, und dann erhebt er sich unter vielzähligem Knochenklackern. Allerdings macht er keinerlei Anstalten, auf das Portal zuzukommen, sondern zieht sich nur von dem Tor zurück... das sich nun langsam zu öffnen beginnt.
Und während Landuin den Weg ins Umbra vorbereitet und die Augen der Anwesenden groß werden, sie staunend, ehrfürchtig oder gar ängstlich auf das starren, was sie da sehen... hört man hintergründig Valentins Stimme.
"Du, der du so viele Leben vergeudet hast, besaßt einst selbst eines von großem Wert für uns, und ich werde mich nicht mit dir auf eine Stufe stellen und dich töten oder töten lassen - und selbst ein Leben damit vergeuden. Statt dessen wirst du die Chance erhalten, vom Einfluss des Wyrm befreit werden zu können... ich verdamme dich, Magnus Zwiegeflüster. Verdamme dich dazu, in Erebus' Silberseen zu brennen, bis du rein an Körper und Geist geworden bist und dann zurück kehren kannst... sterben wirst du nicht, oh nein. Das Silber wird dich genauso schnell auffressen, wie dein Körper den Schaden wieder heilen wird, und so wirst du gefangen sein in ewiger Qual und Pein, so lange, bis du gereinigt bist, wenn dies denn noch möglich ist in deinem Fall. Nichts kann uns mehr all jene zurück bringen, die du geopfert hast, doch Strafe wirst du somit reichlich erhalten für all deine Taten. Gibt es keinen Weg mehr für dich zurück, so wirst du dort auf ewig brennen, solange Charyss' Reich Bestand hat. Erebus Silberseen sind schlimmer als der grausamste Tod - und gnädig in der Möglichkeit, die du durch sie erhältst: die Chance, für Gaia weiter zu leben und zu kämpfen, wenn du dich beweisen kannst."
So mancher Garou scheint etwas zu schaudern bei der Vorstellung, in reinem Silber brennen zu müssen... und das für wer weiß wie lange. Erebus ist ihnen allen bis auf die Welpen ein Begriff, gesehen geschweige denn betreten hat es freilich wohl keiner... bis auf einen.
Magnus zeigt nun erstmals einen anderen Ausdruck als Ruhe oder Spott - es ist Entsetzen.
Entsetzen, als sich die Tore gänzlich geöffnet haben und Landuins Geisterkraft ihn geradewegs in das Portal hinein befördert - man sieht nur noch die geweiteten Augen, ein Flattern der Robe, das silberne Licht - dann sind sowohl das Portal als auch Magnus wie vom Erdboden verschluckt, und Landuin lässt die Pranken sinken, fällt unmerklich in seiner Haltung etwas zusammen


Das Urteil des jungen Halbmondes ist nicht unbedingt das, was sich die meisten anwesenden Garou offenbar erwartet hatten... doch da sich der Fürst und auch sein Seneschall und Schamane Landuin ebenso voll und ganz hinter diesen Richtspruch stellen wie auch Leonhard, der ranghöchste Philodox... gehen die meisten nach entsprechenden Worten doch noch in sich und überdenken, was in ihrem Inneren rumoren mag.
Jadon hingegen steht noch ein... Treffen ganz anderer Art bevor...
 

Jadon nickt nur leicht und wendet sich dann ab.... um irgendwie durch die Gänge zu irren und letztlich wieder auf seinem Platz bei der Aussicht zu landen
Als er durch die Gänge irrt, bekommt er nach einer Weile das Gefühl, als wäre er nicht mehr alleine.... und obwohl er nicht sagen kann, wo dieses Gefühl her stammt, ist es in diesem Falle nicht... unangenehm. Und als er letztlich einmal mehr bei den Zinnen landet, da kann er nicht unweit der Stelle, wo er immer zu stehen bzw. hocken pflegt, ein helles Flirren in der Luft ausmachen
Jadon ist wohl hier und dort stehen geblieben und hat die Stirn gerunzelt... ist das nun Einbildung oder nicht? Seine Braue zuckt etwas, dann schüttelt er den Kopf... Doch als er dann bei seinem Aussichtspunkt angelangt ist, kneift er die Augen zusammen und fixiert diesen Flirren....
Jadon: *bzw. geht darauf zu soweit es eben geht*
Nach und nach verdichtet sich das Flirren, während Jadon es beobachtet... formt wogende Umrisse, unscharf und undeutlich zunächst, doch dann immer klarer, deutlicher werdend. So kann Jadon letztlich eine geisterhafte Crinosgestalt ausmachen, die dort an den Zinnen am Boden hockt - er hat den eher kleinwüchsigen Crinos bereits einmal gesehen, in einer seiner... Visionen.
Und nun hockt er dort, der anmutige und geschmeidige Metis, der so eigenartig rein wirkt, unberührt, von beinah vollkommener Schönheit, sieht man von seinem vertrockneten Arm und den drei Hörnern auf seiner Stirn ab. Jadon trifft ein warmer Blick aus den feurigen, bernsteingleichen Augen, und er lächelt leicht als der Theurg auf ihn zukommt... um dann aufzustehen und eine Verneigung anzudeuten.
"Prinz Jadon... ich dachte mir bereits, hier würde ich nicht lange warten müssen."

Jadon kneift etwas die Augen zusammen, als würde er nicht richtig erkennen können... doch als er sieht, um wen es sich bei der Erscheinung handelt, bleibt er stehen. Für eine Weile ist sein Blick reglos, aber nur, weil er offenbar gerade darüber nachdenkt, ob seine Augen ihm einen Streich spielen... oder ob das wieder nur so ein merkwürdiger Flash in die Realität ist, allmählich traut er sich selbst und seinen Sinnen nicht mehr. Doch nachdem er diese Starre überwunden hat, lächelt er leicht und erwidert die Verneigung mit einem Kopfneigen. "Elias Letztgesang... Wie sehr ich mich freue, dich zu sehen. Ich hätte nicht geglaubt, dass mir dieses Glück einmal zuteil wird." Ein paar Fältchen bilden sich um seine Mundwinkel, da er sich offenbar wirklich zu freuen scheint
"Oh, ich bin oftmals mit dir gelaufen... oft war ich da, an deiner Seite oder an einer anderen", meint er leicht verschmitzt, bevor er wieder ernst wird, vielleicht auch... feierlich. "Ich bin hier, weil ich dir von ganzem Herzen danken möchte... endlich wurden Magnus' Ränke entblättert, endlich wurde bereinigt, was so lange Zeit vor sich hin gärte. Endlich... kann ich Ruhe finden. Dafür möchte ich dir danken, denn ohne dich wäre all dies nicht möglich gewesen." Er wirkt... auf eine mitreißende Art glücklich, er scheint dieses Gefühl auszustrahlen wie ein Ofen die Wärme, die man halb durchgefroren so sehr ersehnt, und Jadon erlangt eine Ahnung davon, wie seine Gegenwart gewesen sein muss, als er hier immer zugegen war. Er hat ein gewisses Strahlen in den Augen, diese emotionsgeladene Färbung in seiner Ausstrahlung, die einen irgendwie einnimmt, mitreißt - inspiriert. Es wirkt beinahe, als könnte es nichts anderes geben als Freude, wenn er sie empfindet, denn offenbar lebt er solcherlei Gefühle mit jeder Faser seines Körpers.
"Ich wollte dir zum Zeichen meines Dankes etwas anbieten - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du es denn haben möchtest. Denn es ist wie ein Messer - wenn man nicht aufpasst, dann verletzt man sich daran. Du hast bereits eine Kostprobe davon erlangt, hast gute und schlechte Seiten davon kennen gelernt... Verzeih mir, wenn ich in dieser Sache Einfluss auf dich nahm, doch anders war es mir nicht möglich, deine Aufmerksamkeit auf all die Geschehnisse hier lenken zu können. Du fragst dich bestimmt, wovon ich spreche... ich nenne es Weitgespür. Die Fähigkeit, zu erspüren, was die Dinge in der Vergangenheit erkannt, erlebt haben... welche Erinnerungen sie tragen. Es wäre... mein Vermächtnis an dich, etwas, was dir vielleicht noch nutzen könnte und was du erweitern kannst mit deiner gegebenen Sicht in die Zukunft... und deinem Wolfsinstinkt."

Jadon legt leicht den Kopf schräg bei seinem Dank und würde ja gern eine Hand auf seine Schulter legen... doch so hebt er nur die Hand und streift an seinem Oberarm entlang, bzw wohl etwas sacht hindurch. Er nimmt seine Emotionen ohnehin stärker wahr als so manch anderer, da er doch recht stark empathisch veranlagt ist... und so lächelt er erneut. Er kann sich nun noch besser vorstellen, wie es gewesen sein muss, als er gelebt hat... Und Jadon hatte damals nicht umsonst einen wahren Sturzbach geheult, einfach, weil es so viel an Emotionen war, was er in ihm erweckte, obwohl er schon längst fort war. "Ich brauche dir für nichts zu verzeihen... es ist alles gut so, wie es gekommen ist... auch, wenn ich dabei an meine Grenzen gegangen bin, so wollte ich um alles in der Welt dass jeder weiß, dass dich keine Schuld trifft. Du warst und bist ein wunderbares Wesen, und ich bedauere es mehr als alles andere, dass du nicht mehr unter uns weilst... weil du eine große Bereichung für all die Garou hier gewesen sein musst. Du... hast mir indirekt geholfen, hinaus zu lassen was ich solange versperrte wie du mir geholfen hast, durch diese kleine Queste einen neuen Weg zu finden... zu mich selbst zurück zu finden. Dafür... danke ich dir, Elias." Er lächelt abermals leicht, wobei seine Augen einen sanften, herbstlichen Goldton annehmen. "Und... dein Geschenk...", entgegnet er schließlich nachdenklich, "... nun ja, ich fühle mich geehrt, aber... ich weiß nicht recht, ob ich damit umgehen kann. All die Visionen, die mich Nacht für Nacht und manchmal auch Tags ereilen, Kosten mich viel Kraft und... es ist nicht leicht, mit ihnen zu leben. Da das... etwas ähnliches ist weiß ich nicht, wie ich wäre, wenn meine Empfindsamkeit auf Dinge in der Zukunft noch einmal gesteigert werden... andererseits wäre es sicher eine großartige Gabe, und ich werde so schnell nie wieder die Chance auf so etwas bekommen, von daher denke ich, dass ich mit Dank dein Geschenk gerne annehmen werde..."
Er neigt leicht den Kopf zur Seite und schließt halb die Augen... und obwohl Jadon durch seinen Arm hindurch gleitet, spürt er doch so etwas wie leichten Widerstand dabei. Er erwidert die Geste mit einem leichten Stupsen - eine Berührung wie von einem fest gewordenen Luftzug, leicht, hauchähnlich, und doch deutlich spürbar. "Ja, du hast dir wirklich Mühe gegeben... für einen Garou, den du nicht kanntest, für einen Metis, der dir eigentlich hätte egal sein können... doch du warst nicht gleichgültig sondern... großherzig. Und ich bin froh, dass du bei all diesen Wirren sogar für dich selbst noch etwas erlangt hast, denn Garou wie du dürfen nicht durch die Schroffheit der Klippen abstumpfen, an denen sich das Leben so oft bricht." Elias fährt sich mit den Rückseiten der weißen Klauen etwas über den knorrigen Arm und meint dann "Ich will versuchen, es dir zu erklären... wie du ja weißt, besitzen manche Gegenstände genug an Geisterkraft, um auch im Umbra sichtbar zu sein. Und gerade solche, die besonders alt sind oder mit vielen... Emotionen in Berührung gekommen sind, tragen viel von dieser Geisterenergie - und genau dieser kannst du mit dem Weitgespür nachgehen. Visionen mögen die eine Sache sein, Weitgespür ist eine andere. Man muss lernen, es zu beherrschen, dann kann man es auch bewusst einsetzen - und sich vor allem auch durch ungewollte 'Überfälle' schützen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich es nie so weit gebracht hatte." Er lächelt etwas verlegen bei diesem Geständnis und fährt dann fort. "So wie es jetzt ist... würdest du dir etwas wie eine sprunghafte Laune zu dir holen, die du erst noch kennen lernen musst. Manchmal würdest du etwas sehen wollen und nichts sehen können, manchmal würdest du etwas anfasse n und unvermittelt irgend etwas erfühlen, was du gar nicht erfühlen wolltest. Manchmal würdest du auch bewusst einer Sache nachspüren wollen und auch Erfolg damit haben... aber letztlich hättest du immer alle Möglichkeiten offen. Doch du würdest lernen, damit umzugehen, je öfter du dich darin übst. Ich weiß, es kann sehr anstrengend sein... vor allem anfangs. Aber Zeit und Übung bringen den Erfolg, und dann kannst du dich auch an 'lebende Dinge' heranwagen. So du behalten möchtest, was ich dir bereits übertrug - so schenke ich dir das Weitgespür mit Freuden und in dem Wissen, dass du es stets nach bestem Wissen und Gewissen verwenden wirst."
"Die Visionen mögen dir ein Gefühl für die Zukunft eröffnen... doch das Weitgespür reicht nicht nach vorne, sondern nach hinten - es ergründet die Vergangenheit."
Jadon lächelt leicht und entgegnet "Ich gebe mir Mühe für die, die es Wert sind... und da ist es egal, ob Metis, Lupus, Menschling, Schattenlord oder Fianna. Das Wesen des Einzelnen steht im Vordergrund und man sollte nicht vorschnell urteilen über etwas, was die Nation vielleicht im Großen und Ganzen verurteilt..." Er schüttelt leicht den Kopf. "Ich mache mir selbst gern ein Bild über Geschehnisse und entscheide dann, wie sehr ich mich für etwas einsetze... aber wenn ich etwas anfange, bringe ich es - für gewöhnlich - auch zu Ende... und dass ich dabei mehr entlarven würde, als ich dachte, hätte ich nie geahnt." Er neigt den Kopf etwas. "Dann hab meinen ganzen Dank für diese außergewöhnliche Fähigkeit... ich fühle mich geehrt, sie benutzen zu können oder vielmehr... sie eines Tages beherrschen zu lernen." Das leichte Lächeln schwindet schließlich, als er den Kopf etwas neigt. "Doch sag... darf ich dir eine Frage stellen, die... vielleicht etwas abweicht...?"
"Würden sich nur alle diese Sicht bewahren...." Er lächelt seinerseits, während die Rute locker hin und her schwingt. "Ich bin mir sicher, du bringst es zur Vollendung. Eine Frage? Natürlich - nur zu."
Jadon atmet etwas durch, dann ziehen sich leicht die Brauen zusammen... der Glanz in den goldenen Augen scheint etwas zu schwinden und von irgend etwas überschattet zu werden. "Sag... "dort drüben", dort, auf der anderen Seite... wo du bist... hast du sie jemals gesehen...? Ich meine Alyona... meine Frau... Ich weiß, du kanntest und kennst sie nicht, aber... ich dachte nur, es hätte ja sein können, dass... du ihr...... begegnet bist...." Die letzten zwei Wörter kommen erst nach einer langen Pause und recht leise, während der von Trauer und Sehnsucht geprägte Blick an ihm vorbei geht
Er schüttelt leicht den Kopf.... "Dieses... 'dort drüben'... ich glaube, ich war bislang noch nicht dort, wo ich sein sollte... und ich weiß auch nicht, ob die Garou dort den gleichen Platz besitzen wie ihre Blutsgeschwister. Tut mir leid...." Er sieht ihn anteilnehmend an und streckt dann seine normale Pranke aus, um ihm über den Rücken zu streichen - abermals nur eine federleicht spürbare Berührung
Jadon sieht nur eine Weile lang vor sich, ohne zu reagieren... irgendwann kann man lediglich die Bewegung seines Kehlkopfes erkennen, als er wohl schluckt, dann nickt er irgendwann. "Schon gut...", meint er nach langem Schweigen

"Oh nein, gut ist es bei weitem nicht", meint Elias daraufhin. "Weißt du... ich sag dir bestimmt nichts Neues, aber du hast vieles davon noch nicht verarbeitet und verdrängst es nur, hm? Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem es dich einholt - und spätestens dann solltest du es nicht mehr zurück halten. Solche Lasten... erleichtern sich nicht, indem man sie irgendwo wegsperrt... es gibt immer bei weitem zu viele Ritzen, durch die sie hindurch quellen. Hast du denn niemanden, zu dem du gehen kannst, wenn es notwendig wäre? Jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Oder gehörst du zu denen, die niemanden an sich heran lassen wollen?" Er legt den Kopf leicht schief, als er ihn weiterhin mustert - aufmerksam, auf eine eigenartige Weise auch sanft, als wüsste er ziemlich genau, was in Jadon los ist oder sein könnte. Er bewahrt sich bei all seinen Fragen eine Art der Zurückhaltung in seinem Tonfall, der quasi alle Wege offen lässt - letztlich liegt es bei Jadon, ob er darauf antworten möchte oder nicht

Jadon schüttelt leicht den Kopf... "Ich... habe gelernt, irgendwie damit umzugehen... ich weiß, ich habe versagt... als Ehemann und beschützen... konnte ich sie ebenso nicht... aber man lernt irgendwie damit zu leben... " Er sieht etwas an ihm vorbei. "Ich sperre nichts weg... nicht wirklich. Und erst neulich, da brach alles hervor und ich denke... seit dem geht es ein wenig besser. Und was das heranlassen angeht... nein, ich mag es nicht wirklich, wenn andere zuviel Einblick in mein Seelenleben bekommen. Das war wohl auch etwas, was die Kluft zwischen mir und Alyona vergrößerte... ich konnte sie nicht richtig lieben weil ich Angst hatte, sie kommt mir zu nahe und könnte... ach, verzeih." Ein abermaliges Kopfschütteln, dann atmet er kurz durch. "Ich habe nur Dad.... im Anwesen noch Ushakov, und vielleicht Tristan, aber... momentan nur Dad und ich will ihn nicht behelligen mit diesen Dingen. Es ist wohl auch etwas, mit dem ich allein irgendwie... klar kommen muss..."
"Und könnte...? Dich besser kennen lernen? Verstehen? Es vielleicht besser vermeiden, Fehler dir gegenüber zu machen und dich zu verletzen? Du bist ein Wolf, Jadon, irgendwo noch immer mehr als andere. Kein Rudel, keine andere Gemeinschaft funktioniert, ohne dass sich die einzelnen untereinander... ein wenig Vertrauen entgegen bringen. Sich öffnen und auch preis geben. Ja, und dein Vater... er ist dein Vater, nicht? Wenn du mit ihm nicht über solche Dinge sprechen kannst, dann habt ihr keine richtige Basis zueinander. Mit manchen Dingen kommt man nicht ganz alleine klar, es geht einfach nicht. Und ein wenig Unterstützung hat noch niemanden geschadet... wirklich nicht. Erst durch andere lernen wir uns selber kennen." Er lächelt leicht. "Ich habe hier so vieles durch die anderen gelernt, über mich selbst... und auch du hast hier etwas gewonnen. Du wirst sicher weiter gewinnen können, wenn du es nur zulässt." Er hat bei diesen Worten wieder dieses zuversichtliche Funkeln in den Augen, ebenso wie in seiner Aura... und abermals scheint es, als würde er damit alles andere fortwischen, als würde damit alles nichtig oder... gemildert
Jadon schüttelt leicht den Kopf. "Es ist nicht so, dass ich nicht zu Dad gehen könnte, wenn ich wollte... es ist nur... ich denke mir immer, er hat so wahnsinnig viel um die Ohren und ist mal froh, wenn er einfach seine Ruhe hat. Da will ich ihn nicht auch noch mit meinen Dingen behelligen..." Er streift sich eine Strähne zurück und schließt kurz die Augen. "Ich habe kein Rudel, keine Gemeinschaft... vielleicht kann ich es deshalb nur schwer. Vertrauen entgegen bringen... oder sich öffnen. Ich weiß es nicht. Aber... vielleicht kommt eines Tages der Punkt, an dem ich es kann, wer weiß..." Er schweigt kurz und blickt ihn dann an. "Deinen Ausdruck in den Augen... solltest du Valentin entgegen bringen... er leidet so sehr unter den Geschehnissen dass ich sicher bin, es würde sich unglaublich freuen dich noch einmal sehen zu können... und dann könntet ihr manche Dinge vielleicht klären und aus dem Weg räumen... würdest du das tun? Zu ihm gehen?"
Er hat sich inzwischen auf alle Viere nieder gelassen... "Denkst du... aber weißt du es? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich 'behelligt' vorkommen würde, wenn du ein Gespräch... oder ähnliches suchst. Vielleicht solltest du es einfach einmal versuchen." Den Kopf etwas vorstreckend und dabei wegen der Hörner acht gebend, reibt er die Schnauze leicht etwas an Jadons Oberarm. "Kein Rudel? Das ist furchtbar... dann fehlt dir vieles, wenn nicht alles. Aber jedes Ding hat seine Zeit, wie Landuin immer sagt - und ich sage, letztlich lohnt sich die Zeit, in der man geglaubt hat." Er sieht ihn etwas von unten herauf an, da er den Kopf etwas gesenkt hat und auch die Haltung eher geduckt ist, weniger zur vollen Größe aufgerichtet... "Valentin..." Er lächelt wieder unmerklich. "Valentin hat schon so vieles und viele verloren und doch niemals aufgegeben, er wäre nicht Valentin, würde er jetzt damit beginnen. Aber ja... vielleicht sollte ich zu ihm gehen, dafür habe ich denke ich noch die Gelegenheit. Vielleicht kann ich ihm ein wenig von der Hilfe danken und zurück geben, die er mir einst wie die anderen hier zukommen ließ..."
Jadon hebt leicht die Schultern. "Vielleicht werd ich das irgendwann mal, ja... doch nicht momentan, die Zeit ist nicht... die richtige." Bei dem Reiben an seinem Arm blickt er kurz zu selbigem. "Furchtbar... naja. Es ist... seltsam. Ich vermisse etwas, was ich nie gehabt habe... ein komisches Gefühl. Ja, vielleicht ergibt sich irgendwann eine Gelegenheit, wer weiß... das Ganze ist auch momentan etwas schwierig, da ich viel mit Dad unterwegs bin und lernen muss. Da hätte ich wohl auch keine Zeit für ein Rudel oder ich wäre nie da... das ist auch nicht Sinn der Sache." Er nickt leicht. "Ja, geh zu ihm... das wird ihm wohl dabei helfen, mit alledem klar zu kommen."
Er tritt etwas zurück und neigt den Kopf mit halb geschlossenen Augen, während seine Gestalt etwas zu flirren beginnt, wieder etwas undeutlicher wird. "Eine Reise hindert keine Gemeinschaft an ihrem Zusammensein... Alles fügt sich, wie es sich fügen muss. Ich danke dir nochmals von ganzem Herzen, dass du dich der Geschehnisse hier angenommen hast... es war mir eine Ehre, Jadon Blazeflare Albrecht... Prinz der Silberfänge und Träger so mancher Hoffnung."
Jadon lächelt leicht und neigt dann den Kopf, schließt dabei halb die Augen. "Es war mir ebenso eine Ehre, deine Bekanntschaft machen zu dürfen... und dich kennen zu lernen und Dinge über dich zu erfahren, die andere vielleicht niemals erfahren haben. Ich danke dir für die Dinge, die du mich indirekt gelehrt hast... und natürlich für die großartige Gabe, ich werde sie nach bestem Wissen und Gewissen versuchen einzusetzen. Gehab dich wohl, Elias Letztgesang... in der Hoffnung, dass wir uns eines Tages wieder begegnen werden." Er richtet sich dann wieder auf und nimmt die Hände hinter den Rücken, um seine Gestalt noch anzublicken, solange sie noch zu sehen ist
"Die Schwingen des Falken über deinen Wegen", entgegnet er noch sacht lächelnd, während er sich selbst wieder aufrichtet und Jadon nochmals aus den so lebendig funkelnden, bernsteinfarbenen Augen anblickt... Der Ausdruck seiner Augen ist auch das, was sich am längsten sichtbar in der Luft hält, während seine restliche Gestalt mehr und mehr verblasst, die Umrisse verschwimmen, sich auflösen - zu guter letzt liegt nur noch für ein paar Sekunden jenes Flirren in der Luft, das Jadon zuvor aufmerksam gemacht hat, dann ist der Metis zur Gänze verschwunden
Jadon behält den Ausdruck seiner Augen tief in seinem Gedächtnis... um sich daran zu erinnern, wenn er neue Kraft benötigt oder Hoffnung in dunklen Stunden zu finden. Er atmet etwas aus und senkt dann den Blick... er bedauert es immer noch sehr, dass dieser großartige Garou nicht mehr unter den Lebenden weilt, er wäre wirklich eine Bereicherung. Und so bleibt er noch eine ganze Weile an der Stelle, wo Elias war, um über seine Worte und andere Dinge nachzudenken. Erst nach ein, zwei Stunden lässt er den Ort wieder allein und geht dann mit schallenden Schritten durch die Gänge, in tiefe Gedanken versunken... eigentlich kein besonderes Ziel habend aber sich wieder etwas besser fühlend. Wenn es hier so etwas wie einen Ort gibt, an dem sich Garou oder Geschwister versammeln, dann wird er dort wohl hingehen... einfach, weil er momentan etwas die Gesellschaft sucht


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