Verehrt und angespieen - Finale


Allzu lange sollte die Zeit mit dem fremden und doch so vertrauten Rudel nicht andauern... denn es gab da eine Sache, die erledigt werden wollte - und welche das Ende der sonderbaren Reise einläuten sollte.

Ihr reitet schließlich durch diese hügeligen Ebenen, die kein Ende zu nehmen scheinen. Erst im sanften Trab, dann im wilden Galopp, so dass die Landschaft an euch vorbeizieht, wieder zu einem unwirklichen Schleier wird. Goldregen hat einen starken, ausgreifenden Galopp; die lange dunkle Mähne flattert dabei im Wind wie ein dunkler Schleier, ebenso wie der volle, gleichfarbige Schweif.
Ab und an gibt Balthasar ein paar übermütige, jauchzende Rufe von sich, wie ein Welpe in seinen ersten Tagen. In dem ihr immer wieder das Tempo drosselt und anhebt, kleine Pausen einlegt und die Pferde saufen lasst, schafft ihr es, die Strecke von zwei Tagen und zwei Nächten ziemlich rasch hinter euch zu bekommen, so dass ihr alsbald der riesige, hügelige Schwarzwald vor euch liegt. Wie ein dunkles, stilles Mahnmal scheint er die Berghänge zu bekleiden; leichte Furcht in Alaricus hervor zu rufen.
Balthasar und Dhaen lassen ihre Pferde in den Schritt gehen, die Zügel etwas länger. Inzwischen ist es Nacht, und das sanfte Licht Lunas scheint auf euch herab, steht im leuchtenden Halbmond. Ihr reitet noch etwas näher, und die ganze Zeit schon konnte Alaricus einen leuchtenden Umriss auf einen der bewaldeten Hügel erkennen. Jetzt, wo ihr näher seid, kann er eine Burg erkennen, in einem hellen Licht erleuchtet... nun seid ihr also endlich angekommen.
Balthasar:
Dies ist Burg Eltz. Wir sind an unserem Ziel. *klopft seinem Pferd den Hals*
Alaricus kann es Balthasar kaum verdenken... wie auch, ist er doch selbst im Grunde genommen nur ein Welpe, der an vielerlei Dingen zu erfreuen ist, viele kleine Momente zu schätzen weiß und sich auch öfters dazu hinreißen lässt, dieser Freude und all den anderen Empfindungen Ausdruck zu verleihen, und so war der Silberfang bestimmt nicht der einzige, dessen Stimme hin und wieder das Getrappel der Hufe durchbrach. Er gewöhnt sich ziemlich rasch an den Ablauf des raschen Reisens und Rastens, schnell ist ihm, als wäre es nie anders gewesen, und die dadurch entstehende Müdigkeit lässt ihm auch in den Nächten keine Zeit für Wehmut an das, was hinter ihm liegt. Als schließlich der Schwarzwald erreicht ist, sich vor ihnen ausbreitet wie eine düstere Decke, verhält er den Hengst kurz, den Blick dorthin gerichtet, lässt ihn tänzeln und spürt dieser Furcht in sich nach, die bei dem Anblick in ihm aufkeimen will. Doch dann schließt er wieder zu den anderen beiden auf und passt sich ihrem Tempo an, während er einen langen Blick zum nächtlichen Himmel oder vielmehr Luna wirft, die in seinem Zeichen steht, und ihr Licht erfüllt ihn mit einem Gefühl, das ihn ein jedes Mal aufs neue daran erinnert, was er ist... ein jedes Mal erweckt sie eine Verbundenheit in ihm, die allem gilt, was Gaia zugehörig ist, und dann scheint es ihm, als hätte er einen festen Platz inmitten allem, was ihn umgibt... als wäre er ein fester Teil des Ganzen, als wäre er eins mit sich, den Elementen, den Tieren... einfach mit allem. Schließlich, als die Burg zu erkennen ist, betrachtet er sich selbige und nickt nur leicht zu Balthasars Worten... Burg Eltz... Hier sollte die Sache also entschieden werden
Balthasar: Wir müssen uns überlegen, wie wir nun vorgehen. Ich glaube, es ist zu auffällig, wenn wir alle versuchen, in die Burg zu gelangen. *sieht zu Alaricus* Adalwulf. Meinst du, du schaffst es alleine ? *klingt nicht so, als würde er daran zweifeln, auch wenn er danach fragt*
Alaricus merkt, wie sein Herz- das Herz des Welpen- einen kleinen Satz macht, doch es ist ihm nichts anzumerken, während er nur stumm die Burg betrachtet und schließlich Balthasar anblickt, langsam nickt. "Wie sieht es mit den möglichen Zugängen aus?"
Balthasar: Wie immer nur durch das Haupttor. Wir müssen zur Handelsstrasse und versuchen, dich irgendwie in einen der Wägen zu schmuggeln. Du könntest zwar auch versuchen, mit tiefer Kapuze und falschen Namen hinein zu kommen, aber das halte ich für zu gefährlich. Die Wachen hier sind misstrauisch, und sicher ist die Kunde, dass du geflohen bist, schon zu ihnen geeilt.
Alaricus:
In diesem Fall... denke ich auch, dass das Risiko zu hoch ist. Es wäre fatal, sollte alles bereits ein Ende nehmen, ehe es begonnen hat....
Balthasar: Richtig. So denn, reiten wir erstmal zur Handelsstrasse, die in die Burg führt... und dann legen wir uns auf die Lauer.
Alaricus reitet daraufhin wieder los- das ist wohl Zustimmung genug
Alaricus .oO(beim Falken... weißt du eigentlich, was von dir abhängt, von Ravensee? Ich muss mir wirklich jeden einzelnen Schritt genau überlegen, bevor ich handle. Ich... darf unter keinen Umständen scheitern, auch wenn ich bis jetzt noch keine rechte Ahnung habe, wie ich mich auf dieser Burg zurechtfinden, mich zum Fürsten durchschlagen soll, den ich nicht kenne... hoffentlich lässt mich Adalwulfs Wissen nicht im Stich, wenn ich es nötig habe....)
Balthasar folgt ihm, ebenso Dhaen... ihr müsst erst ein ganzes Stück einen steilen Hang hinauf reiten, und dort unten könnt ihr eine kleine, leuchtende Stadt stehen. Balthasar bindet sein Pferd an einen Baum, nachdem er abgestiegen ist... natürlich weit genug von allem weg. Dann sieht er zu den anderen. "Ich würde vorschlagen, wir machen es so. Dhaen tarnt sich als Schurke, in dem er sich maskiert, den Wagen anhält und ihr Geld verlangt. Das wirst du dann nützen und dich derweil irgendwie in diesen Wagen begeben. Ich hoffe, dass das klappt." *zu Alaricus*
Alaricus springt ebenso vom Rücken des Hengstes, um ihn dann gleichfalls anzubinden, ihm noch einmal kurz über den Hals zu streichen und sich dann Balthasar zuzuwenden, nachdem er sich umgesehen hat. Innerlich muss er kurz schmunzeln. Dhaen als Schurke, ja, das passte, als solcher konnte er sicher gut durchgehen. Doch rasch wird er wieder ernst. "Es kommt auf einen Versuch an... und einen möglichst günstigen Wagen, doch da vertraue ich auf Dhaens Urteil. Es wird schon gut gehen." *zuversichtlich* "Wohlan denn... dann lasst uns einen günstigen Platz an der Straße suchen, sobald alle bereit sind."
Balthasar:
Ich denke, wir sind soweit. *nickt kurz, ehe er sich an die Spitze setzt und ihm Dhaen folgt.... ihr lauft eine Weile durch Gestrüpp und Unterholz, bis ihr schließlich zu einer befestigten, mit Pflastersteinen ausgekleideten Strasse kommt, die wiederum von brennenden Fackeln gesäumt ist. Wie ein Feuer speiender Drache zieht sie sich weit nach oben, bis zum Gipfel, auf dem die Burg thront. Ihr findet Deckung hinter einem Busch, Dhaen jedoch geht ein paar Meter weiter.... Alaricus kann noch sehen, wie er sich ein Dreieckstuch vor Mund und Nase bindet und die Kapuze des Überwurfs über den Kopf zieht, ehe er sich mit einem Pfeil auf der Sehne auf die Lauer legt und euch zunickt*
Alaricus ist ihnen gefolgt und nimmt dann seinen Platz neben Balthasar ein, den Blick noch zu Dhaen hinüber gerichtet... bevor er nach dessen Nicken die Straße im Auge behält und sich innerlich auf längeres Warten einstellt, denn allzu viele Wägen waren vermutlich zu dieser Zeit nicht unterwegs
Alaricus:
*achtet darauf, dass er auch wirklich gut verborgen ist... unauffällig ist er ja nicht gerade mit den weißen Haaren und der hellen Tunika*
Alaricus: *kontrolliert noch, ob er irgend etwas an sich hat, was ihn vorzeitig durch Geklirr oder Geklapper verraten könnte und wird, wenn ja, die verursachenden Gegenstände entweder ablegen oder sie so verstauen, dass es nicht Angst haben muss, bei einem Schleichen so viel Lärm zu machen wie ein schwer gerüstetes Heer*
Wie erwartet wartet ihr einige Zeit lang... und irgendwann schlafen euch die Füße ein, schmerzen euch die Beine. Doch das Warten zahlt sich aus, denn nach geschätzten zwei Stunden hört man ein Rumpeln und Klappern, als ein alter, schäbiger Holzkarren die Strasse hinaufgefahren kommt. Unmengen von Stroh liegt auf seiner Ladefläche, während auf dem Kutschbock ein Mann von etwa dreißig sitzt und einen Maulesel durch die Nacht lenkt.
Dhaen nimmt seinen Pfeil wieder auf, spannt die Sehne und springt schließlich aus dem Gebüsch, vor den völlig verdutzten Maulesel und dessen Führer. Grimmig blitzen ihm die schwarzen Augen des Schattenlords entgegen, als dieser den Pfeil auf den Mann richtet.
"Runter da!!" ertönt seine donnergrollende Stimme durch das Tuch, während er mit dem Bogen und dem Pfeil eine befehlende Geste andeutet, abzusteigen.
"Was ?? Aber..."
"Habt Ihr was an den Ohren?? Ich sagte, runter da!! Und dann her mit den Münzen und dem Schmuck!!" befehlend, während die Augen des Mannes sich angstvoll weiten. Dennoch macht er sich daran, seine Peitsche sowie Zügel wegzulegen und vom Kutschbock abzusteigen, um dem Befehlen dieses dreisten Kerles da Folge zu leisten.
Balthasar nickt Alaricus zu, drückt ihm leicht die Schulter.
"Jetzt. Und viel Glück, mein Bruder. Auf das wir uns bald wiedersehen." Etwas seltsames liegt in seinen hellen Augen, etwas, was Alaricus ein wenig beunruhigt, denn der Blick wirkt auf merkwürdige Art und Weise wissend.
"Eile dich nun." Die letzten Worte des Athros reißen ihn wieder aus der Starre.
Alaricus hat während des Wartens hin und wieder das Gewicht etwas verlagert, als sie letztlich Glück zu haben scheinen. Er spannt sich und verengt die Augen, während er beobachtet, wie der Wagen näher kommt, und unterzieht ihn einer eingehenden Musterung. Stroh... passend, und wenn es ihm gelingen sollte, sich möglichst mittig darin zu verbergen, würde er vielleicht auch den Spitzen irgendwelcher Waffen entgehen, die misstrauische Wachen vielleicht hineinrammen würden. Er duckt sich unmerklich, während er beobachtet, wie Dhaen aus seiner Deckung springt und den verängstigten Mann angrollt, macht sich bereit dazu, sein eigenes Versteck zu verlassen. Bei den Worten seines Stammesgenossen blickt er selbigem in die Augen, wobei die seinen leicht hin und hergehen, als er meint, diesen eigenartig... wissenden Ausdruck darin zu erkennen, der irgend etwas in ihm beunruhigt, einem schalen Geschmack gleich, der nur die Vorahnung auf eine äußerst üble Speise darstellt. Doch es gibt kein Zaudern und Zögern, nun muss er los, ohne die Kameradschaft und Hilfe, die ihm die beiden bislang gewesen sind, und er drückt dem Silberfang seinerseits kurz die Schulter. "Auf bald..." Dann richtet er den Blick wieder in Richtung des Wagens, verharrt noch einen winzigen Augenblick- und schnellt schließlich huschend nach vorne, um geduckt zur Rückseite des Heuwagens zu gelangen, dabei Dhaen und sein "Opfer" im Augenwinkel behaltend, während er nach einer Stelle Ausschau hält, wo er aufspringen kann... was er dann auch tun wird, wenn er ungesehen dorthin gelangt ist, in dem Versuch, dabei so vorsichtig, so leise wie möglich zu sein, während er sich durch das knisternde Stroh wühlt
Alaricus:
*bzw. wartet er mit der richtigen Wühlerei noch, bis sich der Wagen hoffentlich wieder in Bewegung setzt und das Rumpeln der Räder sowie das Hufgetrappel des Maulesels das Rascheln des Strohs übertönen*
Alaricus gelingt sein Vorhaben, auch wenn er dabei kurz ein paar Geräusche macht... er kann kurz darauf die scharfe Stimme Dhaens hören, wieder gleich einem Donnerschlag "Was gibt es da zu sehen, Dorftrottel ??! Hier spielt die Musik!! Ja, so ist's brav... schön alles da hinlegen." Man hört, wie die wenigen Dinge, die er dabei hatte, von dem Lord eingesackt werden und wie er dann mit schnellen Schritten verschwindet. Der Bauer keift ihm wütend hinterher, das gibt's doch nicht....wird er hier mitten auf der Handelsstrasse überfallen! Kaum zu glauben. Da denkt man, man ist sicher.... und dann das. Verärgert steigt er wieder auf den Wagen, der sich dann in Bewegung setzt. Es rumpelt und holpert eine Weile lang, bis der Wagen irgendwann hält. Er kann ein lautes "Haaaalt", hören, wohl die Torwachen, auch dem Rüstungsgeschepper nach. "Was bringt Ihr hinein?"
Der Mann schnauft, stellt sich auf und fuchtelt wild mit den Armen umher.
"Was glaubt Ihr denn ?? Wonach sieht es aus, he?? Tomaten ?? Kartoffeln ?? Bohnen vielleicht ??" *aufgebracht* "Stroh für die Pferde, was sonst! Anstatt hier rumzufaseln solltet ihr zusehen, dass ihr den Schurken noch erwischt, der mich eben überfallen hat und mir mein weniges Hab und Gut entwendet hat!! Irgendwo dort hinten müsste er noch laufen!"
Die Wachen sehen sich kurz an, fragen ihn noch etwas, dann setzten sie sich in Bewegung; vergessen in der Aufregung total, die Lieferung zu kontrollieren. Der Mann setzt knurrend und fluchend den Wagen wieder in Bewegung, so dass es nun wieder zu holpern beginnt.
Alaricus beißt sich kurz auf die Unterlippe, als er nur halb so leise ist, wie er es eigentlich vorgehabt hatte... zum Glück konnte Dhaen noch abwenden, dass er entdeckt wird, und seine Erleichterung ist nicht gerade gering. Er verschwindet im Stroh und gräbt sich etwas hinein, als der Bauer wieder losfährt. Er fühlt sich ordentlich geschüttelt und verharrt dann regungslos und kaum atmend, als der Wagen hält und er die Stimmen der Wachen hört. Als er hört, dass sie sich scheinbar auf den Weg machen, um den "Schurken" zu finden, hofft er nur, dass die Rudelkameraden mittlerweile nicht mehr so leicht aufzufinden sind. Im gleichen Moment befindet er, dass sie mit Sicherheit zu erfahren sind, um sich so einfach erwischen zu lassen, und als Garou hat man schließlich mehr Mittel und Wege, als sie einem Menschen zur Verfügung stehen. Seine anfängliche Aufregung ist nun mittlerweile wieder verflogen, hat erneut der tiefen Ruhe Platz gemacht, die seine Sinne bis zum Äußersten schärft und seine Gedanken klärt, seine Konzentration gänzlich auf das ausrichtet, was er tun muss. Als es wieder zu holpern beginnt, regt er sich im Stroh- herrje, warum muss ihn ständig irgendwo so ein dummer Strohhalm pieksen oder in der Nase kitzeln?- und wühlt sich etwas zum Wagenende hin, um es ein wenig beiseite zu schieben und daraus hervorlugen zu können, er kann schlecht einfach so abspringen und dann wer weiß wo landen
Als Alaricus hinausspäht, hält der Wagen auch schon. Er kennt sich ja nun etwas mit dem Aufbau der Burgen aus, und er weiß, dass sie nun im obersten Burghof sind. Günstig, denn die Thronsäle sind immer hoch gelegen, dass weiß er. Er hört, wie der Bauer absteigt, schnaufend... und dann davon geht. "Wo ist schon wieder der verdammte Stallmeister... jedes Mal, wenn ich ankomme, ist er nicht da, dieser Nichtsnutz. Und wo die Heugabel schon wieder ihr Leben verbringt, würde mich auch interessieren..." *verklingend*
Alaricus blinzelt sich etwas Stroh aus einem Auge und wartet dann, bis er den Bauer nicht mehr hören kann. Er sieht sich, soweit es sein Sichtfeld zulässt noch um, wittert, lauscht, ob es noch irgend etwas gibt, was ihn beunruhigen müsste.... und sobald er sich sicher fühlt, schält er sich aus dem Stroh hervor, um vom Wagen zu springen- und hinter der nächstmöglichsten Deckung, die sich da bietet, zu verschwinden, damit er sich einen Überblick über das ganze hier verschaffen und sich das pieksende Stroh aus dem Gewand zupfen kann.... um dann zu überlegen, wie er weiter vorgehen soll
Die nächste Deckung wären ein paar Wasserfässer, die er an einem Treppenaufgang sehen kann. Zudem hat er noch seinen Umhang samt Kapuze, vielleicht könnte er auch so durch die Gemäuer laufen, ohne Versteck zu spielen, kommt ihm in den Sinn...
Alaricus hockt dann erst einmal hinter diesen Wasserfässern... bedenkt die Sache mit dem Umhang. Riskant ist es, aber riskant ist das ganze Vorhaben, genauso wie ein beständiges Huschen, Verstecken und Dahinschleichen. Dennoch, er wird hier kaum einfach durch die Gegend spazieren können und möchte das nicht unbedingt, nicht unter den Augen irgendwelcher Bewohner. Nachdem er sich des Strohs entledigt hat, rückt er die Klaive auf seinem Rücken unter dem Umhang zurecht, verschließt selbigen so gut wie möglich und zieht sich die Kapuze über den Kopf und tief in die Stirn. Er sieht sich noch einmal um, ob auch niemand hier ist, der ihn beobachten könnte, bevor er dann auf diese Weise sein Versteck verlässt. Nun gilt es, sich rasch einen Überblick in diesem Burghof zu verschaffen, eine Möglichkeit zu finden, um dorthin zu gelangen, wo es ihm am ehesten nach fürstlichen Unterkünften bzw. Thronsälen aussieht
Niemand hat mitbekommen, wie sich die Gestalt hinter den Fässern hervorschälte... so dass er ungesehen die Treppen hinaufhuschen kann. Wie er schon feststellte, ist er im oberen Burghof, und er weiß zumindest, dass es nicht falsch sein kann, wenn er immer weiter nach oben geht... irgendwo dort zumindest sollte er sein, der Thronsaal und die Familiengemächer. Es sind kaum Leute unterwegs, da es wohl schon später am Abend ist, so dass er nur Wachen und dem ein oder anderen Burgbewohner begegnet. Die Wachen grüßen ihn mit einem Nicken, scheinen keinen Verdacht zu hegen. Er schafft es schließlich, zu den Familiengemächern zu gelangen, und dort... was war das dort ? Diese Gestalt in der roten Tunika... diese blonden, kurzen Haare, das ist doch.... Er ist sich sicher, dass dies sein ehemaliger Leibdiener ist, der gerade in einem der Zimmer verschwindet
Alaricus erwidert das Nicken der Wachen, wenn er welchen begegnet, innerlich bei jedem, auf den er trifft, in leichter Anspannung und in der Erwartung der Möglichkeit verharrend, irgendwer würde plötzlich Verdacht schöpfen. Ein jedes Mal, wenn es erneut gut gegangen ist, atmet er, der Welpe, unmerklich auf und sieht zu, dass er weiter kommt, um nirgendwo zu lange zu bleiben, niemandem einen Grund zu geben, ihn weiter zu beachten. Er kann es nicht so recht glauben, dass er nun scheinbar die Familiengemächer erreicht hat... und während er kurz inne hält, um sich umzusehen, kommt ihm plötzlich diese Gestalt unter die Augen... ein weiteres Mal schnappt Adalwulfs Wissen zu, scheint regelrecht auf den Kerl in der roten Tunika zu weisen, und er erstarrt wie ein Jagdhund, der plötzlich eine viel versprechende Witterung aufgefangen hat. Lange hält seine Starre allerdings nicht an, denn wer wenn nicht dieser Leibdiener würde sich hier auskennen und wissen, wo der Fürst zu finden ist... ein gemeinsamer Besuch schadet gewiss nicht, auch wenn er es eigentlich vermeiden wollte, gewissermaßen mit einer Geisel im Schlepp aufzutauchen, um sich Gehör zu verschaffen oder vielmehr zu erzwingen. Aber halt... seine Gedanken galoppieren ihm davon, ebenso wie der schändliche Leibdiener gerade verschwinden will. Rasch geht er weiter, um zu diesem Zimmer zu gelangen, ihn vielleicht noch einzuholen, bevor er darin verschwindet
Dazu war der Abstand zu groß... er verschwindet bereits in dem Zimmer, er kann ihm nur noch hineinfolgen
Alaricus wird das auch tun, sofern ihn keine Tür daran hindert- und wenn es sonst niemandem in diesem Zimmer gibt, das wäre nämlich ein wenig... nun ja, ungünstig
Als Alaricus eintritt, schlägt ihm der Duft von aufgebrühten Kräutern entgegen, sowie ein ganz eigener, merkwürdiger Geruch. Er würde fast sagen, dass es hier nach Verrat stinkt. Niemand hat ihn gesehen, als er in das Zimmer schlüpfte, und es ist auch niemand anderes dort drin außer der Diener, der sich nun verdutzt umdreht, da er die Tür hörte. Für einen Augenblick steht er dort wie erstarrt, die Augen entsetzt geweitet... er lässt klirrend einen Krug fallen, geht ein paar Schritte rückwärts. "Ihr....??" *fast flüsternd* "Ich dachte....ich dachte Ihr seid..... wie ist das möglich....?" *atemlos*
Alaricus rümpft kurz die Nase, während er rasch zu ihm hinzu tritt, um zupacken zu können, ihn zum Schweigen bringen zu können, wenn es nötig sein sollte.... er steht letztlich dicht vor ihm und funkelt ihn leicht angespannt an, aufmerksam, lauernd... wachsam, denn er traut seinem Gegenüber nicht einen kleinen Fingerbreit über den Weg und rechnet im Prinzip mit allem. Seine Stimme ist eine Art tiefes, halb gezischtes Flüstern. "Schon wieder am Giftmischen? Oh ja, ich bin es, denn deine Rechnung ist nicht ganz aufgegangen, und ich werde dafür sorgen, dass du bekommst, was dir zusteht...." Er starrt ihn im Moment lediglich an, in sich hinein horchend und zugleich auf jede Regung seines Gegenübers achtend
Alaricus:
*wie sehr musste Adalwulf diesen Mann verachten, gar hassen... und doch, er hielt sich noch in seinem eigenen Urteil zurück, denn zu viele Lücken gab es noch in seinem Wissen, um alles einschätzen zu können. Es fehlten noch einige Mosaiksteinchen, um das Bild zu vervollständigen*
Er macht noch ein paar Schritte zurück, bis er schließlich an der Wand steht die Hände gegen sie legt "Aber Ihr wart doch....nein.... das ist nicht möglich...." Dann jedoch wandelt sich sein entsetztes Gesicht in ein triumphierendes, und er lacht, als er ahnt, warum er hier sein muss. "Ihr seid zu spät, Von Lichtenstein! Zu spät.... in diesen Augenblicken wird der Fürst ermordet, und Ihr könnt nichts mehr dagegen tun!"
Alaricus spürt, dass er die Wahrheit sagt... und diese durchzuckt ihn wie einen Blitz. Vielleicht... vielleicht würde er es noch schaffen, dieses Verbrechen zu verhindern...
Alaricus glaubt nicht recht zu hören... er ist ihm gefolgt, als er zur Wand zurück weicht und packt ihn nun grob am Kragen, drückt ihn gegen die Wand, während er ihm finster in die Augen starrt. Bei dem höhnischen Triumphgelächter widersteht er kurz der Versuchung, ihn bewusstlos zu schlagen und los zu stürmen- was äußerst überstürzt wäre, denn er weiß nicht, wohin er sollte und kann es sich nicht erlauben, wie ein Verrückter durch die Gänge zu hetzen, zudem traut er ihm in den ersten Moment nicht recht, vielleicht ist es eine Finte... doch dann ist da wieder diese Gewissheit, Adalwulf, und er weiß, dass es wahrhaftig stimmt, was er gesagt hat... umso schlimmer. "Wo ist er? Sprich rasch, oder es wird dich reuen!" Noch ein Risiko. Der Hundesohn konnte ihn wer weiß wohin schicken, doch er hofft, dass ihm Adalwulfs Fähigkeiten noch einmal helfen werden oder ihn sein eigener Instinkt warnt... Um seine Drohung zu unterstreichen, versucht er sich in einen Zustand knapp vor der Verwandlung zu bringen, um so vielleicht etwas furchteinflößender, einschüchternder zu wirken, um ihm eine Ahnung dessen zu verschaffen, was ihm blühen könnte... wenn er Mensch ist, wird dies wohl eine ungewisse Ahnung sein, etwas, das vielleicht zu furchtbar ist um es sich vorzustellen angesichts den dumpfen Geräuschen, als würde man Knochen leise knacken hören, angesichts der Ausstrahlung, die nun von ihm ausgeht... und wegen seines Anblicks, seines Gesichtes, unter dem scheinbar ein anderes liegt und hervorbrechen will. Ein Geschwister kann sich ohnehin denken, was sich da zusammenbraut, ebenso wie ein Garou... in letzterem Fall würde er es sich auch sparen können
Riechen tut er nach Mensch, und Alaricus kann sehen, wie ein uralter Instinkt in seinen Augen aufglimmt, als er sich in diesen Zustand kurz vor einer Wandlung begibt... Angst flackert auf, und seine Augen weiten sich noch ein Stück weiter. "I...i....im Thronsaal......er ist im....Thronsaal...." bringt er recht mühselig hervor, zum einen, weil er sich wirklich fürchtet, zum anderen, weil er es ja nicht verraten wollte...
Alaricus:
Der wo ist?? *herrisch und ungeduldig, schließlich zählt hier jeder Moment, und er vergeudet wohl bereits zu viel mit dieser Schlange hier*
"Den.....den Gang hinunter....dann wieder links....und dann wieder den Gang hinunter...."
"....dort ist nur eine Tür."
Alaricus hofft mal, dass das nun auch stimmt.... es bleibt ihm wohl nicht mehr allzu viel Zeit, um sich per Instinkt oder anderswie Klarheit zu verschaffen, wenn, so tut er es hastig... der Rest ist wohl Hoffnung. Was ihm dann noch zu tun bleibt, ist den Diener bewusstlos zu schlagen, ihn mit Schlägen gegen die Schläfe außer Gefecht zu setzen, bevor er aus dem Zimmer stürmt, in den Gang, um diesen entlang zu laufen und sich an die "Wegbeschreibung" zu halten
Er hat die Wahrheit gesagt, wie er herausfinden kann, als er schließlich zu der riesigen, zweiflügeligen Tür kommt, die sperrangelweit offen steht.
Dann scheint alles ganz schnell zu gehen, und Alaricus weiß, dass er kaum Zeit zum Handeln, zum Denken hat. Er sieht einen Thron, auf dem ein weißbärtiger Mann sitzt, schon älter und geprägt vom Leben. Dann zwei Wachen, die weitab von der Tür stehen, ihren Bögen gespannt haben und auf ihn zielen.
In ihren Gesichtern liegt ein hämisches, triumphierendes Grinsen, denn sie haben Alaricus nicht bemerkt. Dann kann er das Schnalzen der Bogensehne hören, er sieht wie in Zeitlupe die zwei Pfeile auf den Fürsten zufliegen, dessen Augen vor Schrecken geweitet sind.
Alaricus läuft, was seine Beine hergeben, stürmt regelrecht in den Thronsaal hinein, nicht innehaltend, nur laufend, immer weiter laufend. Und doch hat er das Gefühl, als würde er sich kaum bewegen, als würde er nicht von der Stelle kommen, und da sieht er die beiden Schützen, die gerade ihre Pfeile von der Sehne schnellen lassen. Und er sieht sie fliegen, diese Pfeile, so langsam, als bräuchte man nur die Hand heben, um sie aus der Luft zu pflücken... so langsam, wie seine Schritte im Moment zu sein scheinen. Doch er läuft weiter, versucht nach vorne zu schnellen, sich vor den Fürsten zu werfen, um die Pfeile mit dem einzigen abzufangen, was er im Moment gegen sie aufzuwenden hat... seinem Körper
Kaum ist er bei dem Fürsten, spürt er, wie ein Pfeil mit voller Wucht in seine Lungen fährt, der andere trifft ihn in den ungeschützten Nacken, gleitet wie Butter durch seinen Hals, bis hin zur Kehle.
Dieser unglaubliche Schmerz. Aber er ist so nichtig. Kraftlos fällt er von dem Fürsten herunter, kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Plötzlich diese Bilder... Bilder aus der Vergangenheit. Dieser wunderschöne Frau mit ihren langen, roten Haaren, wie sie sich zum ihm umdreht und ihm zulächelt. Kindergelächter. Zwei kleine Söhne rennen auf ihn zu, ihr Haar, schlohweiß, wie das seinige. Doch dann Flammen... überall Flammen. Todesschreie. Hilflosigkeit.
Unbändige Wut, Zorn. Trauer.
Das Glühen von zwei roten Augen in der Dunkelheit. Gekreisch von einer unglaublichen Bestie, so furchtbar, dass es ihm das Blut in den Adern gefriert. Erneute Todesschreie, zwei fallende Kameraden... erneute Trauer.
Der Kerker. Die Ratten. Die Flucht, das Lächeln Dhaens.
Die nachhallenden Worte des Gebetes von Balthasar, dann der wissende Blick.
Der Blick. Ja, er hatte gewusst, das alles so kommen würde. Er hatte es gewusst, dessen ist sich Alaricus sicher. So viele ungeklärte Dinge. Aber dies war sein Vermächtnis.
Das ungeklärte Vermächtnis des Kronprinzen Adalwulfs von Lichtenstein.
Verehrt und angespieen, so verewigt in den alten Schriften.
Keine Luft mehr. Blut sickert aus seinem Mund, seiner Kehle, seinem Rücken. Keine Kraft, so müde... so müde. Aber er hat das richtige getan. Ja, das weiß er. Nun spürt er es. Die bedingungslose Aufopferung Adalwulfs, seine Heldentat, sich selbstlos für einen fremden Fürsten geopfert zu haben. Er spürt es, wie sehr er an seine Sache geglaubt hatte, er spürt, wie unbändig sein starker Wille war.
Stimmen, wie durch Watte gepackt. Doch er nimmt sie nicht mehr war. Schlafen, nur noch schlafen. Schwärze. Aber nicht lange. Dann wieder dieser Wirbel... dieser Wirbel, der ihn hierher gebracht hat, der ihn dreht und dreht, als gäbe es keinen Morgen mehr. Wieder dieses endlose Fallen durch das Loch, dem absoluten Nichts.
Wieder dieser unangenehme, geistige Schlag in seinem Inneren, als hätte man auf seinen Kopf geschlagen. Doch das Gefühl hält nicht lange an, und Licht gräbt sich durch sein Bewusstsein. Der Geruch... er kennt ihn. Es ist diese Halle... diese Halle mit den Rüstungen, in der alles begann. Dann eine vertraute Stimme.
"Alaricus."
Alaricus stürzt, und er bekommt nicht einmal mehr mit, dass er im Sturz inbegriffen ist, spürt nur noch den ersten Schlag eines Pfeiles, gleich darauf den zweiten, und sein Verstand umwölkt sich, wird in rötliche Schleier gehüllt. Schleier, die von diesen Bildern nicht durchdrungen oder zerrissen werden... denn sie liegen hinter dem Schleier, so wie er selbst sich nun dahinter befindet. Alles, was vor diesem rot umwölkten Schleier liegt, entschwindet, als wäre es nie gewesen- der Fürst, die Schützen... der Verrat. Er ist dahinter, als würde ihn alles nicht mehr angehen, und dann sieht er sie... die Frau, die Kinder, das Flammenmeer. Es zerreißt ihm schier das Herz, doch nicht einmal, nein zweimal, denn dies sind nicht die einzigen Verluste. Überwältigt ist er von dieser Trauer, von dem hilflosen Zorn, der nichts bewirken oder mehr daran ändern kann. Der Kerker... eine Erinnerung, die nichts wiegt angesichts all dieser anderen Dinge, rasch geht sie vorüber und macht den nächsten Platz. Dhaen... er taucht vor seinem geistigen Auge auf, als wäre er zum Greifen nah, als bräuchte er nur eine Hand nach ihm ausstrecken, und dann... Balthasar. Seine Rudelkameraden, seine Freunde... alles, was ihm geblieben war. Der wissende Blick des Silberfangs bleibt haften, noch einmal kann er diese Augen völlig klar und deutlich vor sich sehen, und wo sein Bruder gewusst hatte... da hatte er selbst geahnt. Hatte geahnt, dass dieses beunruhigende Gefühl auf ein Ende hindeutet. Er merkt nicht, wie er noch in einem letzten Röcheln nach Luft schnappt, vergebens, sind doch seine Lunge, seine Kehle durchbohrt, von Pfeilen durchschlagen. So viele... ungeklärte Dinge. Nein... er will nicht gehen, nicht jetzt, nicht *so*, das kann nicht alles gewesen sein, es kann einfach nicht vorbei sein, es geht nicht... Er will nicht, noch so viel zu tun, und mit aller Macht, mit seinem ganzen Willen klammert er sich an den letzten Rest entweichenden Lebens, will diesen roten Schleier durchdringen, will verlassen, wo er gerade ist, er will wieder nach vorne, er will--- dann wieder Adalwulf. Sein unbändiger Wille, seine Überzeugung, für die er ohne Wenn und Aber eingetreten ist, für die er sich kompromisslos eingesetzt hat. Eine Überzeugung, für die er sein Leben gegeben hat, und es war richtig so. Es war... ist richtig... und Alaricus lässt los, kämpft nicht mehr darum, festzuhalten, was ihm schon längst entglitten ist. Adalwulf hat getan, was in seiner Macht stand, und er hat ein Stück des Weges mit ihm geteilt, hat einen Eindruck dessen erhalten, was ihn ausgemacht hatte, durfte die innigen Bande des kleinen Rudels spüren, wurde gerettet, geleitet... und geht nun mit ihm auch den letzten Weg. Und es ist gut so, es ist richtig. Die Stimmen... sie haben nichts hinter dem Schleier verloren, gehören nicht hierher, sind fremd. Und fort... so weit fort. Das rote Gewölk senkt sich in bleierner Müdigkeit über ihn, hüllt ihn nun gänzlich ein, und leer werden seine Gedanken, seine Erinnerung, er wird in schwarzes Nichts gebettet, denn dies ist das Ende. Doch die Ruhe währt nicht lange... wieder dieser Wirbel, der ihn plötzlich aus der Schwärze reißt, ihn fallen lässt, ihm einen Schlag versetzt und plötzlich wieder ausspuckt, mitten hinein in einen vertrauten Geruchsteppich. Verwirrt schüttelt er den Kopf, sieht sich aus Augen um, die noch gar nicht richtig wahrnehmen, was sie sehen, die verschleiert sind. Rüstungen... Halle. Die Halle. Er reagiert eine ganze Weile lang nicht auf die Stimme, erst mit etlicher Verspätung wendet er den Kopf in diese Richtung. Wie? Was hat die Stimme gesagt....?
Die Nebel in Alaricus' Kopf lichten sich, und er kann die Blicke spüren, die auf ihm ruhen. Doch es sind keine unangenehmen, sondern vertraute, mit Stolz erfüllte. Der innerliche Schmerz lässt nach, und nun spürt er den kalten Marmorboden, auf dem er liegt.
Ja, er hat richtig gehört, jemand hat seinen Namen gesagt... niemand nannte ihn mehr Adalwulf.
"Alaricus. Steh auf." Wieder diese Stimme, die er nun als die seines Vaters erkennt. Sie klingt sanft und stolz zu gleich, er kann das Lächeln aus ihr heraushören
Alaricus schielt aus den Augenwinkel auf den Boden, spürt den kalten Marmor an der Wange, bis er sich schließlich halb aufrichtet, dabei die Handflächen aufsetzt und noch kurz so verharrt, mit gesenktem Kopf und den Blick vor sich gerichtet. Sein Atem ist unmerklich beschleunigt, nicht hörbar, aber gut am raschen Heben und Senken seines Brustkorbes zu erkennen. Er war... also wieder zurück. Er war wieder er selbst, der Welpe von Ravensee, zurück in seiner Zeit, zurück an seinem Ort. Sein Weg war wieder von jenem Adalwulfs getrennt, er war nicht mit ihm in den Tod gegangen. Er verspürt eine Art tiefes Bedauern und Mitempfinden für all das, was geschehen ist, was dem Kronprinz von Lichtenstein widerfahren ist und weiß doch, dass dies nur eine Geschichte unter vielen ist, von denen manche noch weitaus unvorstellbarer, schlimmer sind. Doch diese Geschichte hat er zum Teil selbst miterlebt, konnte fühlen wie Adalwulf, konnte verstehen... hat einen Teil von ihm berührt, in Bewunderung und Erstaunen darüber, manches von ihm selbst dabei wieder zu erkennen. Er bedauert, nicht mehr dort zu sein, nicht zu wissen, was Dhaen und Balthasar widerfahren ist, ob sich manches vielleicht doch noch geklärt hat nach Adalwulfs Tod, und er wird niemals vergessen. Nicht die Empfindungen, nicht die Gerüche, nicht das, was er gehört und erblickt hat. Und er fühlt sich geehrt, dass er dies alles erfahren durfte, er, der kleine nichtige Welpe hatte Einblicke in dieses Leben, das Wesen dieses Garou erhalten. Er würde sich an alles erinnern, wenn er einen der Namen hörte, die ihm in der kurzen Zeit so vertraut geworden waren, und aufgrund all dieser Erinnerungen würde er viel mehr mit dem Namen Adalwulf verbinden als mit so manchem anderen. Nach einer Weile tritt das Bedauern, die Trauer in den Hintergrund und macht Platz für etwas anderes... Freude und Erleichterung darüber, dass er nun wieder hier ist, bei seiner Familie, dass scheinbar alles so seine Ordnung hat. Denn auch, wenn er gern mit Adalwulf gegangen ist, so ist er letztlich doch er selbst geblieben... und auch das ist so gut und rechtens. Schließlich entsinnt er sich dieser Worte, der Worte seines Vaters und hebt den etwas flackernden Blick, steht letztlich langsam auf, als müsse er sich erst wieder mit sich selbst vertraut machen, mit dem, was hier ist, was ihn erwartet
Alaricus:
*würde da nicht dieser Stolz in des Vaters Stimme liegen... er würde befürchten, für sein Eindringen in die Halle zur Rechenschaft gezogen zu werden, doch so... harrt er einfach der Dinge, die da noch kommen mögen, wenn auch mit leichter Unsicherheit*

<< Eindrücke