>> Einleitung | |
>> Der erste Metis | |
>> Tabelle: Übersicht Größenwachstum und geistige Entwicklung | |
0-3 Tage | Woche 1 | 2-3 | 4-5 | 6-7 | 8-9 | 10-16 | 17-24 | 25- 1 Jahr | |
2 Jahre | 3 Jahre | 4-6 Jahre | 7-8 Jahre | |
>> Die Erste Verwandlung | |
>> Vor- und Nachteile des Metisdaseins |
Litanei hin oder her, die Zahl der metisgeborenen Garou steigt an. Zunehmend steigt auch die Toleranz etlicher Stämme etwas gegenüber den verbotenen Nachkommen... wenn auch nicht unbedingt den Eltern gegenüber. Warum auch einen Metis aufgrund der Tat seiner Erzeuger verachten, wenn er sich beweisen kann?
Doch dass er überhaupt geboren wird, ist nicht immer gesagt. Es gibt Garoumütter, die sich den eigenen Leib aufreißen und hoffen, dabei nicht zugrunde zu gehen; es gibt welche, die sich ihres Nachwuchses auf andere Art und Weise entledigen wollen und solche, die Hilfe bei kundigen Blutsgeschwistern oder vertrauten Rudelgenossen suchen. Denn zumeist stehen die Mütter allein mit dem anstehenden Nachwuchs da - es kommt nicht oft vor, dass die Väter bei ihnen bleiben, denn meist zerstreuen sich die beiden Partner nach vollzogenem Akt wieder. Dass es jedoch auch Garou gibt, die wider besseren Wissens Partnerschaften mit ihresgleichen führen... man kann es gerne verleugnen, doch es kommt vor.
Doch zurück zu der vermutlich allein stehenden Mutter. Egal, welcher Brut sie
angehört - die Schwangerschaft dauert neun Monate, und einen Metis im Bauch zu
haben ist beileibe kein Zuckerschlecken. Denn genauso, wie ein gewöhnliches
Kind, ein Welpe mit zunehmendem Alter damit beginnt, im Mutterleib zu strampeln,
so tut es auch ein Metis. Allerdings mit dem unangenehmen Nebeneffekt, dass
selbst ein derart winziger Crinos dann bereits über kleine Klauen verfügt und
diese auch lebhaft austestet.
Um zu vermeiden, dass der Welpe Schäden davonträgt, tut die Mutter gut daran,
nach den ersten drei Monaten in ihrer Geburtsgestalt zu bleiben und nicht mehr
zu wechseln - denn der Nachwuchs in ihr kann nicht mit ihr die Gestalt wechseln.
Metismütter müssen schließlich die letzten drei Monate der Schwangerschaft in
Crinos verbringen, denn jeder Gestaltwandel könnte nun äußerst üble Folgen
haben. Die Geburt eines Metis ist selbst für eine Garou eine lebensbedrohliche
Angelegenheit, wenn sie keinen Beistand dabei hat. Denn der neugeborene Welpe
ist voller Zorn, und er wird weniger geboren, als dass er sich selbst einen Weg
aus der Mutter hinaus gräbt.
Die Entwicklung von Metiswelpen an dieser Stelle ist keinesfalls ein "so ist es immer"... sie kann, je nach dem Umständen, unter denen ein Metis aufwächst, sehr stark differieren; sowohl in geistigen als auch körperlichen Belangen. Der hier angeführte Entwicklungsleitfaden geht von einem einigermaßen behüteten Metisdasein mit gegebenem Sozialkontakt aus.
Die ersten drei Tage
Für gewöhnlich bringt eine Garou nur einen einzelnen Metis zur Welt -
Zwillingsgeburten sind nicht bekannt (und wären wohl für jede Garou der Alptraum
und sichere Tod schlechthin). Der Welpe ist bei der Geburt zwar noch taub und blind, verfügt
allerdings bereits über die erwähnten Klauen und ein unvollständiges Milchgebiss. Der
Geruchssinn ist bereits ausgeprägt und leitet den Welpen gemeinsam mit seinem
Tastsinn durch die ersten Tage seines Daseins. Zudem ergreift er reflexartig
alles, was man ihm hinhält. Ein Metiswelpe misst bei der Geburt von der Schnauze
bis zu den Zehen durchschnittlich zwischen 60 und 90 cm und bringt dabei ein
Gewicht von 7 bis 15 kg auf die Waage.
Die Schnauze ist noch kurz und stumpf, die Ohren fallen nach vorne und liegen
über dem Gehörgang, die Rute wirkt dünn und ist nur schütter mit Pelz bedeckt, die Arme und Beine sind ebenso noch relativ kurz. Das dichte Babyfell ist meist
dunkler, als es später einmal werden wird. Ebenso wie ein Wolfswelpe kann ein Metis in dieser Zeit seine Körpertemperatur noch nicht eigenständig halten und
ist dadurch vollständig auf die Mutter angewiesen. Ein Umstand, der ihn
allerdings nicht daran hindert, bereits in seinem eigentlich hilflosen Zustand
ordentlich Radau zu schlagen - Metiswelpen werden erschreckend laut, wenn etwas
ihren Unmut erregt. Sie können knurren, schreien, wimmern, fiepen und winseln;
und dank ihrer Lebhaftigkeit ist es keine Seltenheit, dass die Mutter dann auch
ihre Klauen und Zähne zu spüren bekommt.
Die restliche 1. Woche
Noch ändert sich nicht viel an Zustand und Erscheinung des Welpen -
allerdings ist er nach dieser Zeit in der Lage, seine Körpertemperatur zu
halten. Er bewegt sich nach wie vor kriechend auf dem Bauch fort und zieht das
Gesäuge der Mutter jedem anderen Platz vor. Seine Lebhaftigkeit scheint sich mit
jedem Tag ein bisschen zu steigern, und so rudert er emsig umher, wenn er von
der Mutter abgesetzt wird - und nicht gerade schläft. Sein Gewicht nimmt bereits
zu.
Die zweite und dritte Woche
Ab dem ca. 14ten Tag beginnt der Welpe die Augen zu öffnen, wobei
sich zunächst nur ein kleiner Sehschlitz bildet. Er kann zunächst nur undeutlich
sehen, der Sehsinn entwickelt sich also noch. Zwei bis drei Tage später kann er
schließlich die Augen zur Gänze öffnen und hat auch seine volle Sehfähigkeit
erlangt. Etwas versetzt dazu beginnt sich auch das Gehör zu entwickeln. Etwa mit
dem achtzehnten Tag beginnt die Membran zu verschwinden, die bislang die
Gehörgänge verschlossen hat, und der Welpe nimmt erste Geräusche wahr. Auch
dieser Prozess zieht sich über wenige Tage und verhindert somit, dass der Welpe
von den Reizen aus seiner Umwelt überfordert wird. Mit Abschluss der zweiten
Woche kann der Welpe vollständig hören und sehen - die Augen sind zu dieser Zeit
noch blau, während sich die Ohren zur Hälfte aufgerichtet haben.
In diesem Alter beginnt der Metis nun auch vermehrt, mit seinen Gliedmaßen
zurecht zu kommen. Er robbt nun immer weniger auf dem Bauch herum, sondern
beginnt bereits geschickter zu krabbeln, auch wenn er diese Art der Fortbewegung
noch nicht lange durchhalten kann. Durch seine neu gewonnenen Sinne zeigt er nun auch vermehrtes
Interesse für die Mutter und sein Umfeld... und auch sich selbst. Seine
Hauptbeschäftigung besteht darin, sich selbst zu erkunden; und er verbringt
lange Zeit damit, seine Pranken und Klauen zu betasten oder mit seiner Rute zu
spielen. Dass all diese komischen Dinge zu ihm selbst gehören, versteht er noch
nicht, sodass es oft sein kann, dass er sich selbst beißt oder zwickt und dann
überrascht feststellt, dass er sich damit Schmerzen zufügt... was oft Zorn auf
eine schmerzende Pranke oder Rute mit sich bringt, die dann oft fürs erste
ignoriert wird.
Bei seinen ersten kleinen Erkundungen beginnt
er nun auch bereits zu beknabbern, was ihm zwischen die Fänge kommt. Obwohl er
noch immer viel schläft, werden die Wachphasen allmählich länger.
Die dritte Woche bringt neben dem Erkennen von unterschiedlichen Gesichtern (und
entsprechenden Reaktionen darauf) auch erste Verhaltensschulungen mit sich. Die Mutter (oder
auch ein vorhandener Vater) geht zuweilen recht ruppig mit dem Kleinen um und
bringt ihn so dazu, mit entsprechendem Verhalten zu reagieren. Instinktiv wirft
sich ein Welpe in einer solchen für ihn durch die Mutter ausgelöste bedrohliche
Situation auf den Rücken und unterwirft sich auf diese Weise. Gegen Fremde oder
Unbekannte, die sich nicht in das von der Mutter bekannte Bild einordnen lassen,
zeigt der Welpe allerdings nur Neugier - er zeigt keine Angst, versteckt sich
nicht und beschwichtigt auch nicht. Mit dem Ende der dritten Woche haben sich
nun auch die Ohren vollständig aufgerichtet.
Die vierte und fünfte Woche
Der Metis wird zunehmend agiler. Er kann nun auch schon ausdauernder
krabbeln und entfernt sich dabei schon ziemlich weit
von der Mutter, wenn sie nicht auf ihn aufpasst. Knabberspiele sind ihm dank des
schleichend einsetzenden Zahnwachstums mittlerweile lieb und teuer geworden, und die Garou, die auf ihn
achtet/ achten tun gut daran, alles vor ihm in Sicherheit zu bringen, was sie
nicht zerkaut haben wollen. Durch den Entwicklungsschub, die zunehmende Kraft
des Welpen und seine sich steigernde Mobilität hat er beinahe immer Hunger und
fordert seine Rationen lautstark ein. Der dreiste Knirps interessiert sich für
alles, was auch nur annähernd in seiner Reichweite ist, und neben dem Schmecken
und Beknabbern hat er auch die Eigenschaft, alles mit den Pranken befühlen zu
wollen. Da die Feinmotorik noch relativ unausgeprägt ist, hat er dabei seine
Pranken allerdings noch nicht allzu sehr unter Kontrolle und vermag noch nicht
abzuschätzen, was er mit ihnen anrichten kann. Deswegen kann es
durchaus vorkommen, dass er Dinge kaputt macht oder im Spiel unbeabsichtigte
Wunden schlägt.
Mit der fünften Woche zeigt der Welpe auch zunehmend Interesse an Lauten und
Klängen und lauscht aufmerksam, wenn man mit ihm spricht. Er versucht sogar
bereits, den ein oder anderen Amharm-Laut nachzuahmen, wobei nicht selten die
abenteuerlichsten Knurr- und Grolllaute entstehen. Doch nicht nur die
"Spracherkennung" verbessert sich, der Welpe kann nun zunehmend auch wölfische
Gesten unterscheiden. Das Größenwachstum geht im Vergleich zur geistigen
Entwicklung nur langsam vonstatten.
Die sechste und siebte Woche
Der Krümel hat mittlerweile perfekt den Dreh
heraus, wie er sich auf allen Vieren am besten fort bewegen kann; frühreife
Welpen schielen womöglich bereits nach höher gelegten Stellen, die - noch -
außer Reichweite für sie liegen. Seine Neugier und Entdeckerfreude ist kaum zu
bremsen und wird höchstens durch Müdigkeit unterbrochen... manchmal schläft er
nach ausgiebigem Toben plötzlich mitten im Spiel ein. Der Welpe versteht nun
immer mehr, was man ihm sagt und weiß vielleicht auch schon so manches nicht nur
durch Körperhaltung, sondern auch Worte gesetzte Verbot zu achten. Er versteht
nun auch schon einfache Zusammenhänge und wird sich kaum mehr selbst in die Rute
beißen, auch wenn er sie noch nicht als Teil von sich selbst erachtet. Er
erkennt einfache Regeln von Ursache und Wirkung wie etwa, dass ein lautes
Geräusch entsteht, wenn er einen Gegenstand gegen die Wand wirft. Und dass es
Gegenstände gibt, die man prima kaputt machen kann. Er versucht sich nun auch
darin, seine Bedürfnisse durch gezielte Mimik, Gestik und auch unterschiedliche
Laute deutlich zu machen, die über das gewöhnliche Futterquengeln oder
missmutiges Geknurr hinausgehen. Das heißt, er agiert nun auch vermehrt, anstatt
nur auf Reize zu reagieren.
Mittlerweile haben sich die Ohren vollständig aufgerichtet. Sie sind zwar noch
weich, kippen und knicken allerdings nicht mehr, wie es in der vierten bis
fünften Woche noch vorkommen kann. Die Augen beginnen sich in dieser Zeit zu
verfärben und nehmen letztlich ihre endgültige Farbe an - tun sie es nicht,
behält der Welpe seinen blauen Augen. Seine Gliedmaßen haben sich ein klein
wenig gestreckt, er wirkt aber nach wie vor wie ein kleiner Fellball mit weichem
Babypelz.
Die achte und neunte Woche
Turnübungen aller Art sind nun an der Tagesordnung. Der Metis rollt
herum, versucht an Stellen zu gelangen, die er zuvor nicht erreicht hat und
beginnt nun auch, sich an höher gelegenen Gegenständen (oder anderen Garou)
hochzuziehen. Er beginnt zu lernen, seine Hinterläufe zum aufrechten Gehen zu
nutzen... es ist also soweit: in dieser Zeit tun viele Welpen ihren ersten
zweibeinigen Schritt. Nun kann es bereits auch vorkommen, dass man ein erstes
richtiges Amharm-Wort von ihm hört, und er begleitet die eigenen Aktivitäten
oder jene von anderen oft mit seinen ganz eigenen Lauten. Da er immer mehr
beginnt, zu verstehen was man von ihm will oder nicht, bietet sich diese Zeit
auch für anhaltende, fortführende Verhaltensschulungen an, denn mittlerweile
reagiert er sehr empfindlich auf Lob oder auch Tadel sowie alle anderen
positiven oder negativen Eindrücke. Spätestens jetzt in dieser lernaktiven und
sehr aufnahmefähigen Phase sind auch alle gesammelten Erfahrung absolut prägend
für den Welpen; etwas, was sich noch über längere Zeit hinweg ziehen wird. Da es
meist die Mutter ist, die sich um den Welpen kümmert, wird diese auch zu einer
festen Bezugsperson und stellt quasi den Dreh- und Angelpunkt der Welpenwelt
dar.
Die zehnte bis sechzehnte Woche
Das Sprachvermögen nimmt zu, denn der Welpe ist nun emsig am
Wortesammeln und -lernen. Noch besser kann er sich allerdings bereits durch
wölfische Gesten und Körpersprache ausdrücken und imitiert im allgemeinen alle
Gesten, die er von anderen zu Gesicht bekommt; seien es nun menschliche
Ausdrücke oder wölfische. Er lernt in dieser Zeit nun vollständig auf zwei oder
auch vier Beinen (kein Krabbeln) zu laufen und ist dementsprechend immer auf
Achse. Alle Emotionen zeigen sich scheinbar etwas überzogen, sodass er genauso
zu ausgiebiger Freude als auch tobsüchtigen Zornausbrüchen fähig ist. Das
Milchgebiss vervollständigt sich in dieser Zeit, was es der Mutter endgültig zu
unangenehm macht, den Welpen säugen zu müssen, sodass die Entwöhnung zumeist
auch in dieser Phase stattfindet. Der Welpe kann nun auch Fleisch oder alles
andere essen, was nicht oder nur sehr schwach gewürzt ist. Er lernt Darm und
Blase nun auch zu kontrollieren und kann unter anderem somit auch langsam zur
Stubenreinheit erzogen werden. Seine Hauptbeschäftigung besteht neben
ausgedehnten Erkundungstouren neben dem Spielen mit Gegenständen oder auch auf
eventuellen Garou, die auf ihn Achtgeben. Seine Grobmotorik ist nun vollständig
ausgeprägt, und auch die durch emsiges Spielen geschulte Feinmotorik ist
inzwischen gut entwickelt. Er hat seine klauenbewehrten Fingerchen nun schon
sehr gut unter Kontrolle und kann damit schon allerhand anstellen, zum Beispiel
wäre er bereits in der Lage, einen Knoten in eine Schnur zu machen.
Gleichermaßen hat er nun auch mehr und mehr herausgefunden, dass man mit den
scharfen Klauen so einiges anstellen kann - in einer Wohnung etwa würde er damit
mühelos Kekspackungen oder andere Behälter aufreißen, um an den Inhalt heran zu
kommen und sie zu erkunden.
Ein weiterer wichtiger Abschnitt in seinem Metisdasein beginnt etwa zur Mitte
dieses Zeitraums: die Ich-Entwicklung. Der Welpe beginnt sich allmählich selbst
zu erkennen und als eigene Person zu begreifen - ein Prozess, der mit dem Drang
nach Unabhängigkeit einher geht. Andere Garou haben es nun nicht leicht mit ihm,
denn die Unschlüssigkeit, ob er sich weiter an die Mutter klammern oder sich
selbstständiger machen soll, bringen den kleinen Metis in zahlreiche innere
Konflikte. Extreme Launenschwankungen und oftmalige Wutausbrüche ohne
ersichtlichen Grund sind nun an der Tagesordnung und fordern jeden Funken an
erzieherischer Fähigkeit. Grenzen müssen gesetzt und immer wieder aufgezeigt
werden, denn der Welpe beginnt sie nun konsequent auszutesten und
herauszufinden, wie weit er gehen kann. Gerade in dieser Zeit findet ein
intensives Erlernen von Unterwerfungsgesten und Beschwichtigungsverhalten statt
- vor allem Lupusmütter handeln instinktiv richtig und bringen den Welpen immer
wieder dazu, sich zu unterwerfen und unterbrechen somit seine Spielereien. Der
kleine Metis würde nun auch erstmals versuchen, sich über
andere Welpen zu stellen und sich zu behaupten.
Die siebzehnte bis vierundzwanzigste
Woche
Die zuvor erwähnte Ich-Entwicklung setzt sich fort, allmählich werden
Charaktereigenschaften und Wesenszüge erkennbar. Solange dieser Prozess
andauert, hat man weiterhin mit seinen Launen zu kämpfen. Geduld ist angesagt:
auch diese Zeit geht vorüber. Mit dem Ende des achten Monats ist die
Ich-Entwicklung schließlich abgeschlossen. Der Welpe ist nun eine kleine, noch
wachsende Persönlichkeit mit so manchen eigenen Wünschen und Vorstellungen, und
er ist endgültig Herr seiner Gliedmaßen und sehr geschickt. Er kann nun auch
einfache Sätze bilden, auch wenn sie grammatikalisch sicher noch nicht richtig
sind und versteht fast alle körpersprachlichen Nuancen, die ihm seine Aufpasser
beigebracht haben. Nachdem sich der Welpe selbst gefunden hat, ist er nun auch
bereit dazu, mit anderen in Form von Spielen zu interagieren. Bislang war er
wenig daran interessiert, mit anderen zu spielen - wohl hat er vielleicht auf
jemandem herumgeturnt oder mit den gleichen Gegenständen gespielt wie ein
anderer, aber ein miteinander gab es dabei noch nicht. Jetzt jedoch ist er
bereit für wilde Jagden, Balgereien oder auch irgendwelche Rollenspiele (sofern
er denn Spielgefährten dafür hat).
Die fünfundzwanzigste Woche bis 1 Jahr
Das Sprachvermögen entwickelt sich stetig weiter. Mit einem Jahr kann
ein Welpe nun schon zeitlich und grammatikalisch korrekte, wenn auch einfach
gebaute Sätze sprechen. Er besitzt ausreichend körperliche Selbstsicherheit, um
etwa auf Treppen im Wechselschritt zu laufen, ohne sich dabei festhalten zu
müssen. Er hat seit seiner Geburt um etwa ein Drittel seiner anfänglichen Größe
als auch an Gewicht zugelegt. Er könnte dem Entwicklungsstand nach, soweit es
seine Klauen zulassen, auch einfache Dinge basteln oder auch konkrete Dinge
kritzeln. Sozial vermag er sich nun in Gruppen einzufügen und versteht die
groben Funktionsweise eines Rudels. Er weiß, wie man mit anderen kooperiert,
dass es Regeln gibt, die befolgt werden müssen, wie man sich anderen Garou
gegenüber zu verhalten hat und könnte sogar schon kleine Aufgaben übernehmen.
Sein Auftreten und Verhalten festigt sich gemäß seines Charakters, seiner
Erziehung, seinem Umfeld und der zunehmenden Identifizierung mit seinem Garou-
und Metisdasein als auch seinem Geschlecht.
Mittlerweile hat man es also mit einem kinderhaften Mini-Crinos zu tun - sowohl
vom geistigen Alter als auch vom Aussehen her. Die Gliedmaßen sind noch immer
etwas zu kurz, und er mag etwas pummelig wirken - ein Eindruck, der mitunter
durch das nach wie vor weiche und dichte Babyfell zustande kommt. Dass er
messerscharfe Klauen an den Pranken und nadelspitze Zähne zwischen den Kiefern
hat, lässt er einen trotz des zarten Alters allerdings nur zu deutlich spüren,
sollte man so etwas herausfordern.
Das zweite Jahr
Das zweite Jahr ist ideal, um mit der Garou-Lehrzeit zu beginnen und
den Kleincrinos auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. Er ist im allgemeinen
neugierig, wissbegierig und ein grenzenloses Energiebündel, das beschäftigt
werden will und muss. Seine Aufnahmefähigkeit ist sehr hoch, und er kann durch
gezielte Schulungen sehr gut gefördert werden, so man sein Potential zu nutzen
weiß. So sein Wachstum durch äußere Umstände negativ beeinflusst wird, legt er
im zweiten Jahr ein ganzes Stück zu, sodass er nun im Gegensatz zur
vorhergehenden Zeit schlaksig und langgliedrig wird. Er besitzt nun zumeist
Pranken, die etwas zu groß für ihn wirken und lange Arme und Beine; die Ohren
festigen sich endgültig und sein Fell wird etwas heller und steuert auf seine
endgültige Färbung zu.
Das dritte Jahr
Die Zeit der Kindheit neigt sich allmählich dem Ende zu.
Noch immer ist der kleine Crinos stark am Wachsen und entwickelt sich auch
geistig rasch weiter. Mit dem dritten Jahr neigen sich bei "normal" entwickelten
Meti allmählich die ruhigen Tage ihrem Ende zu...
Das vierte bis sechste Jahr
In diesem Zeitraum kommt es einmal mehr zu größeren Veränderungen.
Das Babyfell verliert sich und wird durch ein kräftigeres Erwachsenenfell
ersetzt, ebenso beginnen die Milchzähne auszufallen und durch ein weniger
spitzes, aber dafür kräftigeres Dauergebiss ersetzt zu werden. Welpen, die ihre
Wachstumsphase im zweiten und dritten Jahr versäumt haben, legen nun spätestens
in dieser Phase tüchtig zu. Der Jungcrinos gelangt nun ein zweites Mal in seinem
Dasein an einen Punkt der besonderen persönlichen Entwicklung: die Pubertät.
Seine emotionale Entwicklung ist dabei seiner körperlichen voraus, denn die
Geschlechtsreife lässt noch eine Weile auf sich warten... eine besondere
Rangordnungsphase und ausgedehnter Selbstfindungsprozess allerdings nicht. Der
Metis drängt nun vermehrt nach oben und lässt sich nicht mehr so ohne weiteres
lenken wie all die Jahre zuvor. Er versucht je nach Charakter auch, sich hier
und dort durchzusetzen und versucht, ihm gesteckte Grenzen zu dehnen und
auszuweiten. Auf der Suche nach sich selbst und einem Platz, den ihm die
Gesellschaft der Garou selten ohne weiteres einräumt, sind anhaltende Unruhen
und etliche Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Er sucht nun nach einer
Führungspersönlichkeit und beginnt sich allmählich von den Eltern/ der Mutter zu
lösen.
Das siebte bis achte Jahr
Der Metis ist nun beinahe ausgewachsen - das Skelettwachstum wird in
den folgenden zwei Jahren gänzlich abgeschlossen sein. Für gewöhnlich ist der Crinos noch etwas leichter und schmäler als ein
ausgewachsener Garou in dieser Gestalt und wirkt einfach noch jugendlich, und
auch seine Kraft hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Geistig entspricht er
nun etwa einem 18-Jährigen, und die Geschlechtsreife setzt ein - die Zeit der
Ersten Verwandlung ist gekommen.